Der Freistaat Sachsen unterstützt die Tschechische Republik bei der weiteren Bekämpfung der Corona-Pandemie. Dies beinhaltet die Aufnahme tschechischer Intensivpatienten, die Lieferung von Impfstoff und Schnelltests in die besonders betroffenen Grenzregionen.
Voraussetzung für die Aufnahme tschechischer Intensivpatienten ist das Vorliegen eines offiziellen Hilfeersuchens der Tschechischen Staatsregierung an den Bund. Bereits in den vergangenen Tagen hatte Ministerpräsident Michael Kretschmer dem tschechischen Ministerpräsidenten Andrej Babiš seine Unterstützung versichert. Heute (5. März 2021) hat der tschechische Gesundheitsminister Jan Blatný bestätigt, dass sich seine Regierung mit der Bitte um Unterstützung an Deutschland, Polen und die Schweiz gewandt habe.
Ministerpräsident Michael Kretschmer betont: „Die wirksame Eindämmung der Corona-Pandemie gelingt nur gemeinsam. Die tschechischen Nachbarn sind unsere Freunde – wir sind dankbar für das gewachsene Vertrauen und das Miteinander. In Zeiten der Krise ist eine Hilfe für uns selbstverständlich.
Wir unterstützen die Tschechische Republik im Kampf gegen das Coronavirus, indem wir bis zu neun Intensivbetten in sächsischen Krankenhäusern vorhalten. Gemeinsam mit Bayern und Thüringen haben wir insgesamt 16.800 Impfdosen an die tschechischen Grenzregionen geliefert. Es ist für den Alltag beiderseits der Grenze von großer Bedeutung, das Infektionsgeschehen dringend unter Kontrolle zu bringen.“
In den sächsischen Krankenhäusern können vorerst bis zu neun COVID-19-Patienten mit schweren Lungenkrankheiten aus der Tschechischen Republik aufgenommen werden. Eine entsprechende Anzahl an derzeit freien Intensivbetten steht zur Verfügung und ist auch mit den momentanen Krankenhauskapazitäten vereinbar. Die Verteilung wird in enger Absprache mit den sächsischen Krankenhauskoordinatoren erfolgen. Neben Sachsen werden auch weitere Bundesländer tschechische Intensivpatienten aufnehmen.
Bereits am Dienstag (2. März 2021) lieferte Sachsen insgesamt 16.800 Impfdosen des Herstellers „AstraZeneca“ in das Nachbarland. Diese stammen aus Beständen von Sachsen, Bayern und Thüringen. Damit sollen unter anderem Personen geimpft werden, die aus beruflichen Gründen zu regelmäßigen Grenzpendlern gehören.
Darüber hinaus hat der Freistaat Sachsen die Lieferung von 40.000 Schnelltests für die besonders betroffenen Grenzregionen angeboten. Die Schnelltests stammen aus den Beständen der Landesreserve des Pandemielagers. Die Details zur Lieferung werden derzeit mit den tschechischen Behörden abgestimmt.
Die Corona-Pandemie trifft das tschechische Nachbarland besonders hart. Sowohl die Infektions- als auch die Sterberaten zählen zu den höchsten weltweit. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen liegt derzeit bei rund 800. Auch die britische Virusmutante B.1.1.7 breitet sich rasant aus. Zur Eindämmung der Pandemie hatte Deutschland deshalb Grenzkontrollen eingeführt.
Kretschmer erklärte, es gehe darum, die Mutationen und auch die Ausbreitung des Coronavirus beiderseits der Grenze zu reduzieren. „Die derzeitigen Kontrollen sind schmerzhaft, aber notwendig, damit wir uns möglichst bald wieder ohne Einschränkungen begegnen und bewegen können“, sagte der Ministerpräsident.
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