Weil sich die Eröffnung der neuen Kita in der Ludolf-Colditz-Straße deutlich verzögert, versucht die Stadt für bereits abgeschlossene Betreuungsverträge Alternativen anzubieten. Betroffen sind derzeit knapp 25 Familien. Das Amt für Jugend und Familie steht dazu in engem Kontakt mit den Eltern und sucht nach individuellen Lösungen. Für einige Kinder konnte bereits eine Zwischenbetreuung organisiert werden.
Die Inbetriebnahme der Leipzig-Kita mit 200 Plätzen in Stötteritz war ursprünglich für Anfang Februar vorgesehen gewesen. Hintergrund der Verzögerung sind Probleme mit der neuen Trinkwasserinstallation der Kindertagesstätte. So wurde noch vor der Bauabnahme bei Tests ein Befall mit Pseudomona-Bakterien festgestellt. Dieser antibiotikaresistente Keim kann bei Menschen mit geschwächten Immunsystem unter anderem Entzündungen in Wunden, Atem- und Harnwegen hervorrufen.
Untersuchungen des Gesundheitsamtes haben ergeben, dass die Verunreinigung klar lokal begrenzt ist und aufgrund fehlerhafter Bauteile oder einer fehlerhaften Installation in die Einrichtung getragen wurde. Ausgeschlossen ist, dass die Ursache im Trinkwassernetz liegt.
Um eine Gesundheitsgefährdung der Kinder und Betreuer auszuschließen, arbeitet der beauftragte Generalunternehmer mit Nachdruck daran, neben der kompletten Spülung und Desinfektion des Systems, verschiedene Bauteile der Installation auszutauschen und zu erneuern. Kurzfristige Lösungen sind aufgrund der Komplexität des Trinkwassersystems, der baulichen Anlagen und der Art des Bakteriums leider nicht möglich.
Der Bauherr, die Gesellschaft der Stadt Leipzig zur Erschließung, Entwicklung und Sanierung von Baugebieten mbH (LESG), steht hierzu im intensiven Austausch mit dem Gesundheitsamt, dem Amt für Jugend und Familie und hat darüber hinaus einen externen Sachverständigen hinzugezogen.
Ende des Jahres 2017 hatte der Leipziger Stadtrat beschlossen, mit dem Programm Leipzig-Kitas innerhalb von kurzer Zeit zwölf Einrichtungen mit insgesamt 1.720 Plätzen zu planen und zu errichten. Innerhalb von drei Jahren ist es gelungen, hiervon zehn Kitas mit insgesamt 1.400 Plätzen zu eröffnen. Noch im Bau befindet sich die Einrichtung in der Delitzscher Straße mit rund 120 Plätzen.
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