Morgen ist Equal Pay Day – der Aktionstag gegen ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern. Das gewählte Datum verdeutlicht symbolisch die nach wie vor bestehende Lohnlücke zwischen Frauen und Männern in Deutschland. Bis zum Equal Pay Day arbeiten Frauen sinnbildlich umsonst, während Männer schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden.

Gleichstellungsministerin Katja Meier: „Je früher der Equal Pay Day im Jahr liegt, desto gerechter geht es in unserer Arbeitswelt zu. Zwar hat sich die Entgeltlücke im Vergleich zum Vorjahr bundesweit etwas verringert – jedoch sind 19 Prozent Abstand immer noch 19 Prozent zu viel. Und auch 7 Prozent in Sachsen können uns nicht zufriedenstellen. Denn Ziel muss es sein, diese Lohnlücke ganz zu schließen.“

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hat sich die bundesdeutsche Lohnlücke zwischen sozialversicherungspflichtig erwerbstätigen Frauen und Männern im Jahr 2019 gegenüber dem Vorjahr um einen Prozentpunkt leicht verringert. Mit 19 Prozent war er jedoch immer noch groß und lag über dem EU-Durchschnitt von 15 Prozent. Auffällig ist, dass in allen ostdeutschen Bundesländern diese sogenannte unbereinigte Lohnlücke einstellig ist. In Sachsen betrug sie im Jahr 2019 noch 7 Prozent.

Was auf den ersten Blick auf gleichberechtigtere Chancen von Frauen in Sachsen hinweist, hat sich in einer im Jahr 2019 veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit als Trugschluss erwiesen: Wird nämlich die bereinigte Lohnlücke, also der Verdienstabstand von Männern und Frauen mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien gemessen, zeigt sich, dass Frauen im Jahr 2017 sogar 11,4 Prozent weniger verdient haben als ihre männlichen Kollegen.

Mit Blick auf die aktuelle Corona-Krise sagt Gleichstellungsministerin Katja Meier: „Es sind Frauen, die das Land in den sogenannten frauentypischen Berufen am Laufen halten – sei es in der Alten- und Krankenpflege, der Kinderbetreuung oder im Einzelhandel. Sie sind systemrelevant und trotzdem vielfach unterbezahlt. Auch die Corona-Krise zeigt nachdrücklich, dass die Diskussion um gerechte Löhne für Frauen konsequent weitergeführt werden muss.“

An den internationalen Aktionstag Equal Pay Day, dessen Ursprung auf das Jahr 1966 in den USA zurückgeht, erinnert in Deutschland jährlich der Verein Business and Professional Women Germany. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Game Changer – Mach dich stark für equal pay!“. Unterstützt wird die Kampagne durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Weiterführende Informationen zur Kampagne können unter nachfolgendem Link abgerufen werden: https://www.equalpayday.de.

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