2240 Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie in Berlin, Brandenburg und Sachsen haben am 3. März vorübergehend ihre Arbeit niedergelegt. Allein in Berlin waren am Vormittag 1500 Beschäftigte aus zwölf Betrieben im Warnstreik.

Kolleginnen und Kollegen von Siemens Gas and Power, Siemens Energy Global, Siemens Mobility, Siemens Mobility Nord, Osram, Fujitsu Technology Solutions, Rhenus AL, BSH Hausgeräte, der Siemens AG, dem Siemens Dynamowerk, Siemens Schaltwerk und dem BMW Werk bildeten – coronakonform mit Abstand und Anstand – eine kilometerlange Menschenkette durch den Berliner Bezirk Spandau. Sie setzten das Motto „Abstand, Maske, Arbeitskampf!“ vorbildlich um.

Bei Clarios im sächsischen Zwickau beteiligten sich 140 Beschäftigte an einer Flugblatt- und Informationsaktion der IG Metall vor dem Werktor, bei Siemens Energy in Görlitz traten am Mittag 400 Beschäftigte in einen Warnstreik, der auch von Kolleginnen und Kollegen von Alstom in Görlitz unterstützt wurde.

In Brandenburg an der Havel legten am Mittag 200 Metallerinnen und Metaller der Früh- und Normalschicht bei Heidelberger Druck in Brandenburg die Produktion vorübergehend still, um am Warnstreik mit Kundgebung vor dem Werktor teilzunehmen und so den Druck auf die Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie zu erhöhen.

Die IG Metall fordert für die rund 290.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Berlin, Brandenburg und Sachsen ein Volumen von vier Prozent, das optional für eine Entgelterhöhung oder zur Beschäftigungssicherung eingesetzt werden kann, sowie einen tariflichen Rahmen für betriebliche Zukunftstarifverträge.

Außerdem fordert die IG Metall im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen ein Tarifliches Angleichungsgeld, um endlich erste Schritte in der Angleichung Ost voran zu kommen. Zudem soll die Verbesserung der Übernahme der Auszubildenden sowie die Einbeziehung der dual Studierenden in den Tarifvertrag geregelt werden.

Bislang haben die Arbeitgeber in drei Verhandlungsrunden nur eine Nullnummer „geboten“ und stellen Tarifstandards in Frage. „Die große Beteiligung an Warnstreiks und Aktionen der ersten Tage nach Ende der Friedenspflicht zeigt deutlich, dass unsere Kolleginnen und Kollegen die Verweigerungshaltung ihrer Arbeitgeber nicht kampflos schlucken und engagiert für ihre Forderungen eintreten“, sagt Birgit Dietze, IG Metall-Bezirksleiterin und Verhandlungsführerin in Berlin, Brandenburg und Sachsen. „Die Arbeitgeberverbände bekommen jetzt die Quittung für den Stillstand am Verhandlungstisch.“

Warnstreiks und Aktionen am Donnerstag, 4. März, in Berlin, Brandenburg und Sachsen:

Berlin – 4. März 2021:

8.00 Uhr GE Power Conversion
Kundgebung vor dem Werktor
Culemeyerstr. 1, 12277 Berlin

13.00 Uhr Häfele Berlin
Gemeinsamer Autokorso von Häfele, SKF, Procter & Gamble,
Kieback, Jenoptik, Thales
Vor dem Werktor, Schichauweg 50, 12307 Berlin

Brandenburg – 4. März 2021:

9.00 Uhr Warnstreik bei Bombardier Transportation
Vor dem Haupttor, Am Rathenaupark, 16761 Hennigsdorf

12.00 Uhr Warnstreik bei ZF Getriebe Brandenburg
Haupttor, Caasmannstr. 9, 14770 Brandenburg

Sachsen – 4. März 2021

4.00 Uhr SAS Autosystemtechnik
Vor-Tor-Aktion, Industriepark 5, 08393 Meerane

14.30 Uhr Warnstreik bei GF Casting Solutions Leipzig
Vor dem Tor, Georg-Fischer-Str. 2, 04249 Leipzig

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