Im Januar 2021 haben die Bundesministerien für Wirtschaft und Energie (BMWi), Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) sowie Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) die Industrie aufgerufen, Projektskizzen für Wasserstofftechnologien und -systeme einzureichen.
Der Aufruf zielt auf sogenannte IPCEI-Vorhaben ab. Die Abkürzung steht für „Important Project of Common European Interest“ – also ein transnationales, wichtiges Vorhaben von gemeinsamem europäischen Interesse, das mittels staatlicher Förderung einen wichtigen Beitrag zu Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und Wirtschaft leistet.
Bis zum Stichtag 19. Februar 2021 gingen beim BMWi zahlreiche Interessensbekundungen – auch von sächsischen Unternehmen – ein. Die Projekte adressieren zentrale Herausforderungen der Wasserstoffwirtschaft. Kernthemen sind die dringend benötigten Fertigungskapazitäten im Gigawatt-Bereich für Elektrolyseure und Brennstoffzellen, der notwendige Aus- und Umbau einer Wasserstoffinfrastruktur mit Anbindung an ein europäisches Wasserstoffnetzwerk, die Anwendung von Wasserstoff und dessen Derivaten in der Industrie und Luftfahrt sowie der zielgerichtete Einsatz von Wasserstoff für eine dekarbonisierte Energieversorgung.
Die Aktivitäten der sächsischen Unternehmen sind beispielhaft für ein modernes und nachhaltiges Wirtschaften. Daher unterstützt die Sächsische Staatsregierung – im Zusammenspiel von Staatskanzlei, Wirtschaftsministerium und Umweltministerium – die Unternehmen auf ihrem weiteren Weg auf Bundes- und EU-Ebene. Die deutschlandweit eingereichten Interessensbekundungen werden jetzt von den beteiligten Bundes- und Landesministerien geprüft und vorausgewählt. Anschließend finden auf europäischer Ebene ein „Matchmaking“ und die Notifizierung der Unternehmen statt. Dieser Prozess soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, so dass im nächsten Jahr die erfolgreichen Projekte starten können.
Ministerpräsident Michael Kretschmer: „Wasserstoff kann und soll ein wesentlicher Bestandteil der Energiewende in Deutschland und Europa sein. Die Vision, klimaneutraler Industrie schrittweise näherzukommen, hat auch die Sächsische Staatsregierung fest im Blick. Daher freut es mich ganz besonders, dass sich Unternehmen aus Sachsen am IPCEI-Förderaufruf beteiligen.
Wir unterstützen diese Bewerbungen ausdrücklich und werden den damit verbundenen Prozess begleiten. Mit ihren Technologien, ihrer Innovationskraft und ihren klugen Köpfen haben Unternehmen aus Sachsen beste Voraussetzungen, die Zukunftsaufgabe der Energiewende und somit auch den notwendigen Strukturwandel aktiv mitzugestalten.“
Wirtschaftsminister Martin Dulig: „Wasserstoff wird einer der wichtigen Energieträger in der Zukunft sein und Grundvoraussetzung für die Mobilitätswende im ÖPNV. Auch die Industrie, etwa im Stahlbau, wird künftig auf Wasserstoff setzen. Der Freistaat treibt daher den Aufbau einer sächsischen Wasserstoffindustrie entlang der gesamten Wertschöpfungskette voran. Unsere innovativen Unternehmen und Forschungseinrichtungen verfügen schon über exzellente Kompetenzen, sind technologisch bereits führend in Deutschland.
Dass in Sachsens Wasserstoffwirtschaft Power steckt, haben auch die Vorbereitungen des IPCEI-Interessenbekundungsverfahrens gezeigt. Die Unternehmen thematisieren mit viel Zuversicht und Selbstvertrauen Lösungen für zentrale Herausforderungen unserer Zeit. Der Freistaat wird intensiv dafür werben, dass die sächsischen Akteure ihre Projekte im europäischen Umfeld platzieren können.“
Energie- und Klimaschutzminister Wolfram Günther: „Für die umfassende Dekarbonisierung aller Sektoren spielt Wasserstoff, der mittels erneuerbarer Energien hergestellt wurde, eine entscheidende Rolle. Grüner Wasserstoff ist die Basis für viele klimaneutrale Anwendungen und Industrieprozesse. Die sächsischen IPCEI-Interessenbekundungen beweisen das Innovationspotenzial sächsischer Unternehmen und zeigen einmal mehr, dass der Freistaat Sachsen im Bereich Wasserstoff eine tragende Rolle spielen kann.“
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