Seit einem Jahr bietet die Internet-Plattform ‚Locally Happy‘ regionalen Händler/-innen die Möglichkeit, sich und ihre Produkte im Internet zu präsentieren, ohne dabei eigene und oftmals aufwendige Website- und Logistiklösungen aufbauen zu müssen. Insbesondere während des Lockdowns zeigt sich, dass gerade der regionale Einzelhandel unter den Geschäftsschließungen zu leiden hat.
Wo große Handelsunternehmen mit mehreren Filialen und Einzelhandelsketten in den vergangenen Jahren vermehrt teure und komplexe Multi-Channel Lösungen aufbauen konnten, also online und offline ihren Waren anbieten, war dies für die kleinen regionalen vor Ort oft nicht möglich. Der Anteil der Leipziger Einzelhändler mit Onlineshops ist in den letzten Jahren zwar erheblich gestiegen, der Anteil am Gesamtumsatz ist aber so gering, dass es noch kein zweites Standbein ist.
Hier bietet ‚Locally Happy‘ ein Angebot, das auch durch die Stadt gefördert wird. Außerdem kann die Kundschaft über diese Plattform gezielt die regionalen Angebote nutzen.
Als Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fragen wir die weitere Entwicklung bewusst jetzt an, in Richtung der lokalen Akteure ebenso wie in Richtung Stadt.
Fraktionsvorsitzende Katharina Krefft dazu: „Für Leipzigs Handel birgt das Angebot, eine eigene Webpräsenz aufzubauen, eine große Chance. Der Handel findet zunehmend im Netz statt, wer hier nicht präsent ist, gerät ins Hintertreffen. Es ist gut, wenn die Stadt Leipzig mit ihrer Wirtschaftsförderung die Digitalisierung im Handel unterstützt, um den lokalen Handel zu stärken.“
Die wirtschafts- und kulturpolitische Sprecherin der Fraktion, Annette Körner, ist dazu bereits im Gespräch mit der Stadt: „Es geht um Bedarfe wie den Ausbau zu einer regionalen Plattform mit Shop/Kassen/Bezahl-Lösungen. Wenn dies nicht nur rein kommerziell durch einen neuen Anbieter erfolgen soll, bedarf es der gelingenden Kooperation im regionalen Einzelhandel z.B. über eine Genossenschaft oder andere anerkannte Strukturen. Leipzig sollte diesen Weg weiter mit befördern!“
Denn unsere Innenstädte, Magistralen und Stadtteilzentren benötigen das regionale Geschäftsleben, was zugleich offene Begegnungsstätte und belebend auch für unsere Kultur- und Freizeitangebote ist.
Auch ökologisch ist diese Form des Online-Handels sinnvoll gestaltbar. Die bestellten Waren können entweder in den Geschäften abgeholt werden, oder werden durch Fahrradkuriere zugestellt. Beides mindert den CO2 Ausstoß und unser Verkehrsaufkommen gegenüber den herkömmlichen Onlinebestellungen deutlich.
Die Stadtratsfraktion unterstützt dabei den Willen der Koalition Click & Collect, also die außerhäusliche Bestellung und das Abholen vor Ort, schnellstmöglich zu ermöglichen.
MdL Thomas Löser, Sprecher für Stadtentwicklung und Bau bei Bündnis 90/Die Grünen Sachsen wies in der Corona Debatte in der vergangenen Woche im sächsischen Landtag darauf hin, dass versucht werden sollte, die bestehenden europäischen Fördertöpfe von EFRE und EFS für Marketingmaßnahmen des lokalen Einzelhandels auch auszuschöpfen.
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