Das Aktionsbündnis zieht ein überwiegend positives Fazit zum gestrigen Aktionstag. Dazu Rita Kunert von „Dresden Nazifrei“: „Mit den Veranstaltungen von der Grünen Jugend am Obelisken in Nickern, den Grünen an der Trümmerfrau, Herz statt Hetze auf dem Neumarkt, des Aktionsbündnisses in Sicht-und Hörweite zur Kundgebung von Maik Müller (NPD) am Hauptbahnhof sowie den Jusos bei der abendlichen Geschichtsklitterung der AfD auf dem Altmarkt haben wir Anlaufpunkte für Menschen geboten, die mit Anstand, Abstand und Maske sichtbar und hörbar Stellung zum rückwärtsgewandten, geschichtsverfälschenden Weltbild der Nazis und der AfD Stellung beziehen wollten. Gut 1.000 Menschen nahmen die Möglichkeit wahr.“
Für alle Menschen, die auf Grund der Pandemie auf einen Besuch der Veranstaltungen verzichteten, wurden die Redebeiträge des Tages zum Nachhören über Youtube online gestellt und in unsere sozialen Medienkanäle geteilt. Man findet sie weiter hin auch über unsere Webseite. Dort ist ebenfalls der bereits am 7. Februar als Livestream durchgeführte Mahngang Täter/-innenspuren zum Thema Täterin „Volksgemeinschaft“ abrufbar. Zum Mahngang gibt es in den kommenden Tagen Videos, die die einzelnen Stationen des Mahngangs porträtieren.
Das Agieren von Polizei und Versammlungsbehörde verlief an den einzelnen Orten sehr unterschiedlich. Während am Hauptbahnhof, an der Trümmerfrau und auf dem Neumarkt eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe möglich war, verlief sie am Obelisken in Nickern nicht reibungslos. Hier wurde die Veranstaltung gegenstandslos zur „Dokumentation“, ob das Abstandsgebot von den Teilnehmenden eingehalten wurde, abgefilmt.
Rechtsgesinnte Menschen, die darauf aus waren, die Versammlung zu stören, wurden dagegen von den Beamt/-innen, die im Auto selbst ohne MNS saßen, ohne Maske durch unsere Kundgebung hindurch gelassen. Das wurde erst nach mehrmaliger Intervention der Versammlungsleitung unterbunden.
Völlig aus dem Ruder lief es abends auf dem Altmarkt. Dazu Johannes Schumann, Aktivist des Aktionsbündnisses: „Nach den gestrigen Ereignissen bei der Versammlung der Jusos im Rahmen des Aktionsbündnis sehen wir unsere Zweifel an der politischen Neutralität der Versammlungsbehörde, allen voran des Ordnungsamtsleiters, wieder einmal klar bestätigt. Die im Vorhinein erteilten Auflagen, das Verhalten gegenüber der Anmelderin der Kundgebung, sowie das Vorgehen nach eigenem Belieben dienten lediglich dem Zweck eine angenehme Versammlungslage für die AfD zu schaffen.
Dabei wurde vonseiten der Versammlungsbehörde auch nicht davor zurück geschreckt, ein rechtswidriges Verbot von Ordnungsdurchsagen auf unserer Kundgebung zu erlassen. Offensichtlich sieht die Behörde unseren Protest gegen den von Faschist/-innen gepflegten Dresdner Opfermythos, der die Verantwortung des nationalsozialistischen Regimes für den Zweiten Weltkrieg und dessen Folgen leugnet, verharmlost und gegen die Verantwortung anderer aufrechnet, als nicht legitim an. Im Gegenzug durfte die AfD-Veranstaltung nach 22:00 Uhr andauern. Die Maskenpflicht und die Wahrung der Abstände wurden dort nicht durchgesetzt.“
Zusätzlich zu den unschönen Ereignissen bei unseren Versammlungen in Nickern und am Altmarkt wurden zwei Menschen auf dem Weg zu unserer Kundgebung am Hauptbahnhof gewaltsam von Nazis angegriffen. Glücklicherweise kam es dabei nur zu leichten Verletzungen.
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