Das zum Bertelsmann-Konzern gehörende Unternehmen will seinen Chemnitzer Callcenter-Standort zum Jahresende schließen. Begründet wird der Rückzug aus der westsächsischen Region mit der gescheiterten Verlängerung des Vertrages mit der Deutschen Telekom.
„Ihrer unternehmerischen Verantwortung sind die Strategen in der Bertelsmann-Zentrale nicht nachgekommen“, sagte Enrico Zemke, ver.di-Gewerkschaftssekretär für die Telekommunikationsbranche in Sachsen.
„Obwohl es seit Jahren einen absehbaren, deutlichen Trend zur Digitalisierung der Tätigkeiten im Kundenservice der Telekommunikationsbranche gibt, ist es den Arbeitgebern nicht gelungen, im sonst wachsenden Callcenter-Markt andere Geschäftsfelder zu erschließen und so die Arbeitsplätze zu erhalten. Genau mit diesem Versprechen startete das Unternehmen. Vielmehr hat man sich auf den bestehenden Verträgen ausgeruht. Die Leidtragenden sind am Ende die Beschäftigten und ihre Familien. Besonders bitter ist, dass ca. 19 % der 400 Beschäftigten am Standort schwerbehindert sind. Ihnen würde es noch schwerer allen, eine alternative Beschäftigung zu finden.“
Weitere 1.000 Arbeitsplätze an Standorten in Mecklenburg-Vorpommern sollen ebenso gestrichen werden. Damit sind ausschließlich Standorte in den neuen Bundesländern von den Schließungsplänen betroffen.
Heute werden die Gespräche zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung zur Zukunft des Standortes fortgesetzt. Die Beschäftigten wollen nunmehr öffentlich zum Ausdruck bringen, was sie von ihrem Arbeitgeber erwarten. Darum hat ver.di die Beschäftigten zu einer Protestkundgebung am Standort aufgerufen.
Kundgebung am 22.02.2021 in der Zeit von 15:30 – 15:45 Uhr
Kundgebungsort: Am majorel Standort unmittelbar an der Zentralhaltestelle; Möglichkeit für Ton- und Bildaufnahmen bestehen am Chemnitzer Johannisplatz
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