Spüren, wie sich die Gesundheit verbessert: Am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) ist ein Fitness-Parcours für Krebspatienten eingerichtet worden. Sobald der aktuelle Lockdown gelockert oder beendet sein wird, steht er den Patienten des Universitären Krebszentrums Leipzig (UCCL) am UKL zur Verfügung.
Anlässlich des Welt-Krebs-Tages am 4. Februar, freut sich Prof. Florian Lordick, Direktor des UCCL, über die Fertigstellung: „Körperliche Fitness und eine kontrollierte Ernährung unterstützen bei einer laufenden Behandlung – dies haben Ergebnisse von Studien bewiesen.“
Die Einrichtung des Fitness-Parcours und die damit verbundenen Ziele sind Teil des Programms „INTEGRATION“, einem Kooperationsprojekt von elf Onkologischen Zentren in Deutschland unter Federführung der Uniklinik Köln und des Universitätsklinikums München, an dem das das UKL teilnimmt.
Sich des Problems Krebs bewusstwerden, auch dafür stehe der Welt-Krebs-Tag am 4. Februar, erklärt Prof. Lordick: „Zum Beispiel geht es um die Frage, wie Betroffene ihre Krebserkrankung und die damit verbundenen Belastungen bewältigen und wie wir diese Belastungen abfangen können.“
In die nun fertiggestellte Fitness-Strecke setzt UKL-Onkologe Lordick große Hoffnungen: „Wir erwarten, dass die körperliche Belastbarkeit und damit die Mobilität unserer Patienten steigen wird. Denn damit wächst auch die Fähigkeit, die Therapie auszuhalten, was wiederum zu einer Erhöhung der Lebensqualität der Erkrankten führt.“
Seine Heimat gefunden hat der Parcours im „Haus am Park“, einem separaten Gebäude nahe des Klinikparks im Campus Liebigstraße. Die genutzten Geräte sind die gleichen wie in einem regulären Fitness-Center. Zur Auswahl gehören so unter anderem ein Cross-Trainer, ein sogenannter Schmetterling, ein Beinbeuger, eine Beinpresse und andere.
Im Kreis aufgestellt sollen die Geräte dann von den Patienten eines nach dem anderen abgearbeitet werden. Übungsgeräte, die für den einzelnen Patienten nicht geeignet sind, können übersprungen werden.
Die Patienten trainieren unter Anleitung geschulter Physiotherapeuten und Sportwissenschaftler. Das letzte Wort vor einer Übungsstunde haben immer die Ärzte, betont Prof. Lordick: „Es bleibt eine ärztliche Aufgabe auszuwählen, ob ein Patient für ein derartiges körperliches Training geeignet ist.“
Weil wegen der derzeit noch geltenden Pandemie-Einschränkungen noch keine Patienten an die Geräte dürfen, fanden sich erste Pilotprobanden unter den Mitarbeitern selbst.
Prof. Lordick als Direktor des Zentrums testete die Geräte ebenfalls selbst und zeigte sich begeistert: „Ich freue mich unheimlich“, sagt er, „es ist einfach eine ganz neue Art von Angebot für unsere Patienten. Sie können hier auf dem Parcours selbst spüren und empfinden, wie sich gewisse Leistungsparameter und damit ihre Gesundheit verbessern.“
Ausdrücklich unterstützt wurde dieses Vorhaben auch vom UKL-Vorstand. Zudem wurde gezielt Personal in der Physiotherapie eingestellt. Perspektivisch könne der Fitness-Parcours auch anderen Patientengruppen zur Verfügung gestellt werden, stellt Prof. Florian Lordick in Aussicht.
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