In den vergangenen beiden Pandemie-Monaten sind am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) so viele Menschen gestorben wie in keinem Monat der letzten Jahre. Aus diesem Anlass kamen Mitarbeiter des UKL erstmals zu einem Moment der Erinnerung in einer kleinen Gedenkfeier zusammen.
Vor allem die letzten beiden Monate waren am Universitätsklinikum Leipzig von einer durch die Corona-Pandemie bedingten Übersterblichkeit gekennzeichnet. Im Dezember 2020 starben 191 Patientinnen und Patienten, im Januar 2021 waren es 188. Diese 379 Menschen wurden auf ihrem letzten Wegstück von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des UKL begleitet. Allein 148 von ihnen starben an COVID-19, oftmals ohne den Beistand eines nahen Angehörigen.
Das UKL gedenkt all dieser Menschen erstmals mit einem Moment der Erinnerung. In einer Gedenkfeier kamen Mitarbeiter am Mittwoch, dem 10. Februar 2021, zusammen, um im Klinikalltag innezuhalten und mit einer Kerze Abschied zu nehmen. Die so in einem Innenhof neben dem „Raum der Stille“ entzündeten 100 Kerzen stehen stellvertretend für alle Menschen, die im UKL verstorben sind – ob nach Unfällen, langer Krankheit oder COVID-19.
„Die Pandemie-bedingte ungewohnt hohe Sterblichkeit auf unseren Stationen ist auch für unsere erfahrenen und geschulten Mitarbeiter eine hohe Belastung“, sagt Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des UKL. „Wir haben daher vor allem in den besonders betroffenen Bereichen früh und umfangreich psychologische Hilfe angeboten. Es war uns aber auch wichtig, mit der Gedenkfeier einen symbolischen Moment für die Trauer zu schaffen, die zurzeit zum Alltag vor allem auf den COVID-Stationen gehört“, so Josten.
„Diese Lichter sollen zeigen, dass unsere Gedanken und Wünsche bei den Hinterbliebenen sind. Sie sollen auch den Dank an alle Kolleginnen und Kollegen zum Ausdruck bringen, die unseren Patienten zur Seite stehen oder sie auf ihrem letzten Wegstück des Lebens begleitet haben.“
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