Nach vier Jahren Laufzeit ist das EU-Projekt „Vita-Min – Leben mit dem Bergbau“ erfolgreich abgeschlossen worden. Das teilte das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) heute in Dresden mit. Schwerpunkt des deutsch-tschechischen Projektes war es, Gewässerbelastungen in Bergbauregionen zu identifizieren und Lösungsstrategien zum Schutz von Natur und Umwelt zu entwickeln.
So wurde beispielsweise für das grenzüberschreitende Bergbaurevier Zinnwald/Cínovec ein „Wasserstammbaum“ entwickelt, der es ermöglicht, im weit verzweigten unterirdischen Grubenwassersystem genau zurückzuverfolgen, aus welchen Stolln und Mundlöchern welche Schadstoffe in die sächsischen Gewässer eingetragen werden.
Darüber hinaus wurde der natürliche Schwermetallgehalt der im deutschen und tschechischen Teil des Erzgebirges vorkommenden Gesteine untersucht. Aus den Ergebnissen kann abgeleitet werden, wie die Bäche in der Region durch das natürliche Vorkommen der Schwermetalle geprägt werden. Diese „geogenen Hintergrundwerte“ werden bei der Bewertung des Gewässerzustands nach der Wasserrahmenrichtlinie berücksichtigt.
Im Rahmen von „Vita-Min“ wurden weitere Werkzeuge entwickelt, die zukünftig bei der Planung von Maßnahmen zur Reduzierung von Schwermetalleinträgen aus dem Altbergbau in die Gewässer herangezogen werden können. Dazu gehören ein grenzübergreifendes, digitales Haldenkataster sowie das Online-Recherchetool „BEAST“, das eine Entscheidungshilfe für Gewässerreinigungs- und Sanierungsverfahren bietet.
Im Fokus des Projektes standen Regionen, die von den Folgen des aktiven Bergbaus beziehungsweise des Sanierungs- und Altbergbaus geprägt sind. In Sachsen lag der Schwerpunkt auf dem Revier Zinnwald, dem Steinkohlengebiet Oelsnitz/Erzgebirge, dem Freiberger Revier sowie der Braunkohlentagebauregion Lausitz.
Das Projekt „Vita-Min“ wurde vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit rund 3,5 Millionen Euro gefördert. Es umfasste insgesamt 32 Teilprojekte. Das LfULG führte als Leadpartner durch das Projekt. Projektpartner waren die Stadt Oelsnitz/Erzgebirge und die Regionalbehörde Ústecký kraj in der Tschechischen Republik.
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