Für insgesamt 477,4 Millionen Euro hat der Freistaat Sachsen im vergangenen Jahr Baumaßnahmen im Bereich Landes- und Hochschulbau realisiert und damit vor allem die sächsische Bauwirtschaft unterstützt. Im Vergleich zum Vorjahr war das eine Steigerung um rund 30 Millionen Euro. An regionale Unternehmen wurden durch den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) rund 80 Prozent der Aufträge vergeben.
Auch der Bundesbau hat im Freistaat Sachsen mit 43 Millionen Euro Umsatz einen wichtigen Beitrag geleistet. Durch Baumaßnahmen wie beispielsweise das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) in Leipzig flossen hohe Investitionen in die regionale Bauwirtschaft.
Insgesamt wurden durch Baumaßnahmen des Freistaates Sachsen, des Bundes und Dritter rund 577 Millionen Euro unter der Projektleitung des SIB investiert. Damit wurde das höchste Niveau der vergangenen zehn Jahre erreicht.
„Der Freistaat hat erneut umfangreich in Sanierung und Neubau von Gebäuden und modernste technische Ausstattungen investiert. 2020 war trotz der Corona-Pandemie baulich ein Rekordjahr, im Sinne bester Rahmenbedingungen für Sachsen“, sagte Sachsens Finanzminister und oberster Bauherr im Freistaat Sachsen, Hartmut Vorjohann.
Trotz teilweiser Einschränkungen und besonderer Arbeitsbedingungen durch die Corona-Pandemie gingen die Arbeiten ohne größere Unterbrechungen voran. Viele Projekte konnten erfolgreich abgeschlossen werden. Dazu gehören große Maßnahmen wie die Fertigstellung des Umbaus der Alten Aktienspinnerei Chemnitz zur neuen Universitätsbibliothek der TU Chemnitz mit einem Gesamtbauvolumen von rund 53 Millionen Euro.
Ebenfalls fertiggestellt und an den Nutzer übergeben wurden neue Räume an der Landesfeuerwehrschule in Nardt oder der Lange Gang im Residenzschloss Dresden. Auch die Universität Leipzig konnte neue Räume beziehen, unter anderem für die Theologische Fakultät. Aber auch viele kleinere Maßnahmen wie beispielsweise das Skulpturenprogramm für Schloss Moritzburg wurden erfolgreich beendet.
Für weitere Projekte aus den Bereichen Kultur, Wissenschaft oder Polizei konnten wichtige Meilensteine erreicht werden. Dazu gehören das Richtfest für den Neubau des Kriminalwissenschaftlichen und -technischen Instituts des Landeskriminalamtes in Dresden, die Grundsteinlegung für die neue Mensa der Hochschule der Sächsischen Polizei in Bautzen oder der Spatenstich für den neuen Senckenberg-Campus in Görlitz.
Auch der Umbau des Dresdner Blockhauses zum Archiv der Avantgarden ging mit der Entkernung des Gebäudes sichtbar voran.
„Dass wir trotz Corona so gut weiterarbeiten konnten und viele Maßnahmen planmäßig abschließen konnten, ist eine großartige Leistung aller Beteiligten. Mit dem SIB in dieser Krisensituation ein verlässlicher Partner der Bauwirtschaft sein zu können, ist für uns Verantwortung und Verpflichtung gleichermaßen. Und auch der neue Doppelhaushalt sichert diese Stabilität ab, was uns sehr wichtig war“, so Vorjohann.
Für den Doppelhaushalt 2021/2022 sind jährlich wieder rund 500 Millionen Euro für den staatlichen Hochbau eingeplant. Allein 200 Millionen Euro sollen in bauliche Verbesserungen an den Hochschulen fließen. So werden beispielsweise die Arbeiten am neuen Hochtechnologiezentrum und eines neuen Institutsgebäudes an der Westsächsischen Hochschule in Zwickau (insgesamt rund 70,8 Millionen Euro) fortgesetzt.
Auch der Umbau und die Sanierung der Prüfstandshallen des Instituts für Automobiltechnik an der TU Dresden (30,5 Millionen Euro) geht weiter voran. Die Sanierung des Fritz-Förster Baus an der TU Dresden (49,9 Millionen Euro) kann voraussichtlich in diesem Jahr abgeschlossen werden.
Neben der Fortführung der umfangreichen Baumaßnahmen an den Standorten Bautzen und Rothenburg der Hochschule der Sächsischen Polizei erhält auch die Polizeireiterstaffel in Dresden eine neue Unterbringung (rund 15 Millionen Euro).
Im Residenzschloss Dresden wird das neue Schlossrestaurant fertiggestellt und auch die Bogengalerie L im Dresdner Zwinger eröffnet nach der Sanierung mit einer neuen Ausstellung „Zwinger Xperience“ der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten.
Die Baumaßnahmen werden mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts, mit Mitteln des Bundes und der Europäischen Union.
Über den SIB
Insgesamt stehen im Portfolio des SIB ca. 3.800 Gebäude. Allein für die Unterbringung der Behörden und Einrichtungen des Freistaates Sachsen stellt er ca. 3.000 Gebäude zur Verfügung und bewirtschaftet eine Nettoraumfläche von ca. 5,4 Millionen Quadratmeter. Das entspricht einer Fläche von ca. 750 Fußballfeldern.
Jährlich werden durchschnittlich rund 2.300 Baumaßnahmen mit mehr als 27.000 Einzelaufträgen in den Bereichen allgemeiner Landesbau, Hochschulbau, Bundesbau und Bauen für Dritte mit einem Volumen von über 500 Millionen Euro realisiert, etwa 80 Prozent davon mit einheimischen Unternehmen.
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