Zum bevorstehenden Treffen des Ministerpräsidenten mit Infektionsschutzgegnern, die unlängst vor seinem Privathaus aufmarschierten, erklärt der Vorsitzende der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag, Rico Gebhardt: „Das ist nicht zu fassen. Unlängst marschierten Infektionsschutzgegner in aggressiver Stimmung vor dem Privathaus des Ministerpräsidenten auf und belagerten ihn und seine Kinder. Ein solch übergriffiges Vorgehen überschreitet die Anstandsgrenzen.“
„Dennoch hat sich Herr Kretschmer vor Ort mehrfach um eine Handynummer von den Protestierenden bemüht, um eine Gesprächsrunde organisieren zu können – aus Ausdruck seines Respekts für die dort vorgebrachten Verschwörungsmythen und Fake News? Er erhielt allerdings keine Kontaktdaten.
Also hat er seine Staatskanzlei in die Spur geschickt, um den Infektionsschutzgegnern nachzuspüren und ein Gespräch zustande zu bringen. Er trinkt also bereitwillig den Kakao, durch den diese Menschen ihn ziehen.
Es ist nicht das erste Mal, dass er sich mit ihnen einlässt.
Herr Kretschmer sollte schleunigst darüber nachdenken, welches Signal er damit zum Beispiel an die Pflegekräfte sendet. Die kämpfen mit grenzenlosem Einsatz auch gegen die Folgen des Handels derjenigen, denen er nun schon wieder seine Aufwartung macht.
Der Ministerpräsident muss seine Zeit sinnvoller nutzen, als mit Leuten zu reden, die eine Argumente sowieso nicht hören wollen. Er sollte lieber hier und in Berlin dafür streiten, dass es endlich ein echtes Recht auf Homeoffice gibt – die Lobbyorganisationen der Arbeitgeber haben schon wieder dafür gesorgt, dass es bei einem hilflosen Appell bleibt.
Er sollte auch dafür sorgen, dass Menschen mit Niedriglöhnen oder Sozialleistungsbeziehende an die nun vorgeschriebenen medizinischen Masken kommen, ohne dadurch finanziell überfordert zu werden.
Die Staatsregierung sollte endlich diejenigen an einen Runden Tisch holen, die von den notwendigen Eindämmungsmaßnahmen am härtesten betroffen sind. Aus solchen Gesprächen kann wenigstens etwas Sinnvolles herauskommen.“
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