Simone Lang, familienpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, am Montag zur Beratung des Bundesrats zur Ausweitung der Kindkranktage: „Die Ausweitung des Kinderkrankengeldes gibt den Familien in Sachsen Sicherheit. Das war dringend notwendig, denn die berufstätigen Eltern müssen entlastet werden.“
„Home-Schooling, Home-Office und die Betreuung von kleinen Kindern ist auf Dauer nicht vereinbar. Um Eltern in der Corona-Zeit besser zu unterstützen, wird der Anspruch auf Kinderkrankentage verdoppelt und ausgeweitet. Insbesondere alleinerziehende Eltern sind derzeit stark belastet, sie brauchen dringend mehr Sicherheit.“
„Die Höhe des Kinderkrankengeldes beträgt in der Regel 90 Prozent des ausgefallenen Nettoarbeitsentgelts. Das belastet unsere Familien in Sachsen natürlich finanziell sehr. Für denjenigen Familien, bei denen jeder Euro im Geldbeutel zählt, kann das auf Dauer keine Lösung sein. Auch werden erst die nächsten Wochen und Tage zeigen, ob die zusätzlichen Kindkranktage für das Jahr ausreichen werden.
An dieser Stelle sollten wir weiterhin die Möglichkeit in Betracht ziehen, über eine echte Ausweitung der Urlaubstage nachzudenken. Ein Vorschlag lag dazu von der SPD bereits Ende letzten Jahres auf Bundesebene auf dem Tisch. Auch über andere Möglichkeiten zur Entlastung der Familien muss auf Bundes- und Landesebene, je nach pandemischer Lage, nachgedacht werden.“
„Was ich in puncto Vereinbarkeit von Familie und Beruf derzeit nicht verstehen kann: Viele Eltern müssen leider immer noch ins Büro, obwohl dies nicht immer nötig ist. Die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sollten an dieser Stelle dringend umdenken. Die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollte im Mittelpunkt stehen. Mich ärgert es, wenn dafür von Seiten der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber nicht mehr getan wird.“
„Auf Bundesebene muss zudem dringend eine Regelung für Familien gefunden werden, die üblicherweise staatliche Unterstützung für das Schulessen ihrer Kinder erhalten. Diese Unterstützung entfällt seit Schließung der Schulen. Das zeigt mir wieder einmal deutlich: Wir müssen Kinderarmut gerade in diesen Zeiten verstärkt in den Blick nehmen.
Das gilt auch über Corona hinaus! Insbesondere das Bildungsticket wird hier in Sachsen eine weitere wichtige Unterstützung sein. Zudem gilt es, das Landeserziehungsgeld auf Alleinerziehende auszuweiten. Und auch die Kita-Beiträge müssen stabil bleiben. Die Kinderbetreuung muss bezahlbar sein, langfristig sogar kostenfrei. Daran darf Corona nichts ändern.
Zugleich müssen wir perspektivisch radikalere Schritte auf Bundesebene gehen, um die Kinder aus der Armutsfalle zu holen. Und genau das kann nur mit einer Kindergrundsicherung gelingen.“
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