Die Kinder- und Jugendhilfe in Leipzig steht vor großen Herausforderungen. Für ein gesundes Aufwachsen und die Möglichkeit der Teilhabe junger Menschen unabhängig von der sozialen Herkunft bedarf es der Gestaltung guter Rahmenbedingungen und der Beschreibung klar definierter Handlungsschwerpunkte.
In der aktuellen Integrierten Kinder- und Jugendhilfeplanung, die einen Zeitraum von fünf Jahren abdeckt, stehen deshalb die Themen Armutsprävention, Erreichung von Bildungsabschlüssen, Gesundheit und die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund im Mittelpunkt.
Die entsprechende Verwaltungsvorlage ist bereits jetzt im Ratsinformationssystem https://ratsinfo.leipzig.de/bi/allris.net.asp verfügbar. Nach Beratung in den entsprechenden Ausschüssen soll sie voraussichtlich im März in der Ratsversammlung beschlossen werden.
Die Kinder- und Jugendhilfeplanung hat zum Ziel, Chancengerechtigkeit für alle jungen Menschen zu gewährleisten, Familien zu stärken und ein sinnstiftendes Freizeitverhalten für alle zu ermöglichen. Sie ist zugleich ein strategisches Steuerungs- und Planungsinstrument für mehr Planungssicherheit und Orientierung für alle Beteiligten.
„Ganz besonders wichtig ist uns die frühkindliche Präventionsarbeit. Sie muss auch niedrigschwellig sein, um so zeitig wie möglich Benachteiligungen abbauen zu können“, erklärt Jugendbürgermeisterin Vicki Felthaus. „Daher haben Maßnahmen zur Erhöhung der Zukunfts- und Bildungschancen sowie die Bearbeitung der Folgen von Kinderarmut in der Integrierten Kinder- und Jugendhilfeplanung oberste Priorität.“
Dazu gehören zum Beispiel der weitere Ausbau von Kindertagesstätten zu Kinder- und Familienzentren (bisher 21). In 15 von ihnen unterstützt Kita-Sozialarbeit bereits Familien mit erschwerten Lebensbedingungen bei der Bewältigung ihrer Erziehungsaufgaben.
Dazu gehört auch der weitere qualitative Ausbau der Schulsozialarbeit. In 43 von 67 Grundschulen, allen Förder- und allen Oberschulen und zwei Gymnasien wird sie bereits angeboten.
Dazu kommt die sozialpädagogische Betreuung im Berufsvorbereitungsjahr an allen Berufsschulzentren. Beispielhaft für eine stärkere Öffnung von Schule in den Sozialraum seien die beiden im Entstehen begriffenen Schulkomplexe Campus Grünau und Quartiersschule Ihmelsstraße genannt.
Diese Maßnahmen fügen sich räumlich und strategisch in das Integrierte Stadtentwicklungskonzept „Leipzig 2030“ (INSEK) ein. Für die Kinder- und Jugendhilfe wurden 13 Schwerpunkträume identifiziert, die sich auf der Grundlage sozialstruktureller und sozio demografischer Merkmale ergeben. Sie lehnen sich sehr stark an das Stadtteilentwicklungskonzept „Leipzig 2030“ an und sind über das ganze Stadtgebiet verteilt.
Erarbeitet wurde die Integrierte Kinder- und Jugendhilfeplanung in der Federführung des Amtes für Jugend und Familie mit vielen weiteren Partnern.Neben der Beteiligung der Träger der freien Jugendhilfe, der Politik und der Wissenschaft sowie der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung lag ein besonderes Augenmerk in der Einbeziehung der jungen Menschen selbst.
Stellvertretend können hier das Jugendparlament und der Stadtschülerrat benannt werden. Die Planung wird von der HTWK evaluiert und soll aller zwei Jahre im Jugendhilfeausschuss präsentiert und diskutiert werden.
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