Vom Aufbau einer Europäischen Batteriezellfertigung wird auch der Freistaat Sachsen profitieren. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat heute mitgeteilt, ab diesem Jahr zwei sächsische Unternehmen aus dem Landkreis Bautzen zu fördern: die Skeleton Technologies GmbH in Großröhrsdorf und die Liofit GmbH in Kamenz.
Wie auch bei anderen Themen von gemeinsamem Interesse von Bund und Ländern beteiligen sich die Bundesländer, die von der Förderung profitieren, an deren Finanzierung. Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig wird die entsprechende Verwaltungsvereinbarung mit dem BMWi, sobald diese vorliegt, gegenzeichnen.
„Industrielle Wertschöpfung in Sachsen zu erhalten und auszubauen ist ein wichtiges Anliegen des Freistaates. Ein Element einer solchen zukünftigen Wertschöpfung sind Batteriezellen bzw. Batteriesysteme, die auf der Basis eigenen Know-hows im großen Maßstab am Standort Sachsen hergestellt bzw. recycelt werden können“, erklärt Wirtschaftsminister Martin Dulig.
Um dieses Ziel zu erreichen, wird der Freistaat – vertreten durch das sächsische Wirtschaftsministerium – mit dem Bund die „Verwaltungsvereinbarung zur gemeinsamen Förderung eines wichtigen Vorhabens von gemeinsamem Europäischen Interesse (Important Project of Common European Interest – IPCEI) zur Etablierung einer Europäischen Batteriezellfertigung“ abschließen.
Die ab dem 1. Februar 2021 gültige Vereinbarung sieht für den Zeitraum 2021 bis 2028 einen Finanzierungsbeitrag des Landes Sachsen von 30 Prozent, maximal jedoch rund 16,3 Millionen Euro, vor. Dies ermöglicht für die in der Oberlausitz durchgeführten Projekte eine Gesamtförderung von rund 54,3 Millionen Euro.
Skeleton plant in Großröhrsdorf den Aufbau einer hochautomatisierten Produktionslinie für neuartige Ultrakondensatoren (UC) sowie den Aufbau einer Fertigung für UC/Batterie-Hybridspeichersysteme. Diese Systeme bieten Vorteile für Batterieanwendungen, in denen häufig kurze, aber intensive Lastspitzen auftreten (z. B. Gütertransport, Flurförderfahrzeuge oder Hybridfahrzeuge). Hier können Batterien entlastet, deren Größe bei gleicher Leistungsfähigkeit verringert und deren Lebensdauer deutlich erhöht werden.
Liofit wird einen innovativen und kosteneffizienten Zerlege- und Recyclingprozess für gebrauchte Fahrradakkus, der die kommerzielle Wiederverwendung intakter Komponenten ermöglicht, entwickeln. Die Schwerpunkte des Projektes liegen auf der Optimierung von Zerlegungsmethoden für gebrauchte Akkus, der Weiterentwicklung von Testmethoden für die Batteriezellen und der Entwicklung von umweltgerechten und sicheren Entladeverfahren.
Hierbei wird Liofit eng mit der TU Bergakademie Freiberg zusammenarbeiten. Darüber hinaus will Liofit das mechanische Recycling mit dem Aufbau einer Pilotanlage weiterentwickeln. Dies erfolgt mit einem innovativen Verwertungsansatz, der ein separates Erfassen sowohl der Elektrodenfolien (Kupfer, Aluminium) als auch der Schichtwerkstoffe auf den Elektroden ermöglicht.
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