Wirtschaftsminister Martin Dulig hat sich heute mit Spitzenvertretern der Außenwirtschaftsinitiative Sachsen (AWIS) zur außenwirtschaftlichen Unterstützung sächsischer Unternehmen im Jahr 2021 abgestimmt. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen fand das Gespräch als Videokonferenz statt.
Teilgenommen haben u.a. die Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS), die Industrie- und Handelskammern – vertreten durch die IHK Chemnitz – sowie die Handwerkskammern, vertreten durch die HWK Chemnitz. Die Teilnehmer des „Spitzengespräches Außenwirtschaft“ verständigten sich zur Jahresplanung 2021, die vielfältige Angebote zur Erschließung internationaler Märkte umfasst. Das gemeinsame außenwirtschaftliche Angebot der AWIS-Partner sieht in diesem Jahr über 160 Aktivitäten für mehr als 30 Länder vor.
Darunter sind bewährte europäische Märkte ebenso wie schwerer zu erschließende Ziele in Asien, Amerika und Afrika. Die Schwerpunkte liegen auf den Nachbarstaaten Polen, Tschechische Republik, Österreich und Schweiz, welche sich für den Exporteinstieg besonders gut eignen. Dazu kommen u.a. Aktivitäten auf den wichtigsten sächsischen Auslandsmärkten China und USA, mit dem langjährigen Handelspartner Russland sowie Angebote zur Unterstützung der Unternehmen nach dem Brexit.
Vor dem Hintergrund des Pandemiegeschehens sind zunächst zahlreiche digitale Angebote geplant. Die Unternehmen können sich zu den außenwirtschaftlichen Aktivitäten unter www.standort-sachsen.de/veranstaltungen informieren und anmelden.
„Internationale Märkte sind für die Wirtschaft ganz wesentlich für den Weg aus der aktuellen Corona-Krise“, betont der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig. „Wir müssen die Nachfrageseite stärken, indem wir rückläufige Umsätze durch die Erschließung neuer Märkte kompensieren – und damit den Absatz diversifizieren. Nur durch die Größe der internationalen Absatzmärkte lohnt es sich für unsere Unternehmen, in die Entwicklung hochspezialisierter Produkte und Dienstleistungen zu investieren, für die der einheimische Markt oft zu klein ist.“
Mit Blick auf aktuelle Entwicklungen wie den EU-Ausstieg Großbritanniens und US-Strafzölle ergänzt Minister Dulig: „Mit der sächsischen Außenwirtschaftsförderung unterstützen wir unsere Unternehmen dabei, sich international breit aufzustellen, um nicht von einzelnen Absatzmärkten abhängig zu sein.“
Die globale Pandemie-Situation hat ein verstärktes Umdenken bei der Durchführung außenwirtschaftlicher Veranstaltungen forciert. WFS-Geschäftsführer Thomas Horn: „Wir nutzen die gegenwärtige Situation, um neue Instrumente zur Anwendung zu bringen. In den vergangenen Monaten und auch aktuell konnten und können viele ursprünglich geplante Aktivitäten nicht stattfinden.
Um sächsische Unternehmen weiterhin bestmöglich bei ihren außenwirtschaftlichen Vorhaben unterstützen zu können, setzen wir gemeinsam mit den AWIS-Partnern seit Mitte 2020 alternative Formate, wie beispielsweise digitale Messeteilnahmen, aktiv um. Und auch wenn diese die gewohnten persönlichen Kontakte nicht vollumfänglich ersetzen können, bieten sie aus unserer Sicht viel Potenzial, das wir nicht ungenutzt liegen lassen wollen.“
Erste rein digitale Auftritte auf verschiedenen Messen sowie im Rahmen einer virtuellen Unternehmerreise nach Irland wurden bereits erfolgreich realisiert. Auch auf der »Consumer Electronics Show«, eine der weltweit größten Tech-Messen, präsentiert sich der Freistaat von heute an bis zum 14. Januar mit einem virtuellen Gemeinschaftsauftritt – zehn sächsische Unternehmen und Forschungseinrichtungen sind mit dabei.
Frank Wagner, Präsident der Handwerkskammer Chemnitz: „Die Dienstleistungserbringung in der EU wird weiterhin nachgefragt, weil wir gut ausgebildete Meisterinnen und Meister haben. Die Anwerbung und Ausbildung von Fachkräften ist aber auch für exportorientierte Unternehmen problematisch – weshalb wir auch weiterhin Projekte wie zum Beispiel die gezielte Anwerbung vietnamesischer Auszubildender nach Sachsen vorantreiben.
Die Zukunft der internationalen Markttätigkeiten wird in Asien entschieden, weil das neue asiatische Freihandelsabkommen RCEP die Märkte bestimmen wird. Wichtig sind hier vor allem die weitere Förderung durch den Freistaat für Auslandsmesseteilnahmen und die weitere aktive Unterstützung bei Unternehmerreisen. Wir schätzen die enge Zusammenarbeit mit allen AWIS-Partnern, vor allem mit der Wirtschaftsförderung Sachsen. Durch die Bündelung der Kräfte aller AWIS-Partner ist es möglich, den Betrieben passgenaue Angebote zu machen.“
Hans-Joachim Wunderlich, Hauptgeschäftsführer der IHK Chemnitz: „Internationale Handelsbeziehungen und Kooperationen sind für unsere sächsische Wirtschaft nach wie vor von größter Bedeutung. Bestehende Unsicherheiten sind nicht nur auf die Corona-Pandemie zurückzuführen, sondern haben sich auch durch den in letzter Minute geschlossenen Brexit-Deal oder die Einführung von Strafzöllen wichtiger Handelspartner auf Lieferketten- und Wertschöpfungsprozesse ausgewirkt.
Um erfolgreich außenwirtschaftliche Beziehungen zu führen und neue Märkte zu erschließen, benötigen Unternehmen deshalb Unterstützung, Beratung und Begleitung. Dazu zählt auch die Messeförderung für Unternehmen seitens des Freistaates Sachsen, um weiterhin Technologien und Produkte ‚made in saxony‘ weltweit bekannt zu machen.“
Hintergrund
Die Außenwirtschaftsinitiative Sachsen (AWIS) bündelt die außenwirtschaftlichen Aktivitäten der Staatsregierung, der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH, der Industrie- und Handelskammern, der Handwerkskammern sowie der Wirtschaftsverbände VDMA Ost und VSW. Mit ihren jeweiligen Kompetenzen und Angeboten unterstützen die in AWIS zusammengeschlossenen Partner die überwiegend kleinen und mittleren Unternehmen in Sachsen auf ihrem Weg ins Ausland.
Die Schwerpunktmärkte der Markterschließung werden jährlich auf den Bedarf der Unternehmen abgestimmt. Die jeweilige außenwirtschaftliche Jahresplanung der AWIS-Partner beinhaltet die Angebote für sächsische Unternehmen – u.a. Informationsveranstaltungen, Beratungstage, Messebeteiligungen sowie Unternehmer- und Delegationsreisen; darunter seit 2020 auch zahlreiche virtuelle Maßnahmen.
Die L-IZ.de macht mal Sendepause und im Maschinenraum gibts eine Doppelschicht
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