Die Weihnachtszeit und der Jahreswechsel sind traditionell Festtage, an denen man ausgiebig genießt. Für viele gehört zu den guten Neujahrsvorsätzen deshalb der „trockene Januar“, ein alkohol-abstinenter Jahresstart. ‚Dry January‘ ist also keine hippe Ginsorte, sondern der Name einer 2013 in England ins Leben gerufenen Gesundheitskampagne. Ziel ist es, den gesundheitlichen Folgen übermäßigen Alkoholkonsums vorzubeugen.
„Es ist grundsätzlich gut für die Gesundheit, auf Alkohol zu verzichten. Der ‚Dry January‘ ist jedoch kein Freifahrtschein, in den anderen Monaten übermäßig zu trinken“, sagt Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der BARMER. Unabhängig vom Zeitpunkt bietet eine temporäre alkoholische Enthaltsamkeit viele Vorteile. Wer einen Monat auf Alkohol verzichtet, kann sich über besseren Schlaf, weniger Kopfschmerzen und ein geringeres Körpergewicht freuen.
Auch das Immunsystem und die Konzentrationsfähigkeit profitieren von einer temporären Abstinenz, ebenso das Herz-Kreislaufsystem und die Leber. „Der ‚Dry January‘ ist gut geeignet für Menschen, die ihrer Gesundheit etwas Gutes tun und dem Körper eine Erholungsphase gönnen möchten. Selbst eine relativ kurze alkoholfreie Zeit wirkt sich positiv auf Blutdruck, Magenschleimhaut und Leber aus“, empfiehlt Marschall.
‚Dry January‘ – Jahresstart ohne Alkohol
„Bei 1,8 Prozent* der Sächsinnen und Sachsen im Jahr 2018 ein Problem mit ihrem Alkoholkonsum medizinisch festgestellt, das sind mehr als 73.000 Betroffene. Männer waren dabei mehr als drei Mal so häufig betroffen wie Frauen“, ergänzt Dr. Fabian Magerl, Landeschef der BARMER in Sachsen. Nach Auswertungen der BARMER fehlten Erwerbstätige mit einem Alkoholproblem 2017 rund 40 Tage länger am Arbeitsplatz als andere Beschäftigte**.
Der ‚Dry January‘ bietet folglich einen guten Anlass, das eigene Trinkverhalten zu hinterfragen und neue, gesündere Gewohnheiten zu entwickeln. Wer am ‚Dry January‘ teilnimmt und den einmonatigen Verzicht als große Herausforderung empfindet, zeigt vielleicht schon erste Anzeichen einer Sucht auf und benötigt gegebenenfalls Hilfe. Besser als ein übermäßiger Konsum, gefolgt von einer temporären Abstinenz ist es, das ganze Jahr über den Alkoholkonsum zu reduzieren.
„Wer seinen Alltag auch ohne Alkohol bewältigen kann, ist weniger gefährdet, in eine Sucht abzurutschen“, so Magerl. Dann sei auch gegen ein gelegentliches Glas Wein oder Bier nichts einzuwenden.
Quelle:
*BARMER-Arztreport 2020 mit Daten zur ambulanten ärztlichen Versorgung von 9.130.809 Versicherten, einheitlich standardisiert auf die vom Statistischen Bundesamt angegebene durchschnittliche Bevölkerung in Deutschland für 2018.
**BARMER-Daten von Erwerbspersonen mit Versicherung bei der BARMER am 1. Januar 2017, Altersgruppen 15 bis 64 Jahre, Anteil der Person mit ambulant oder stationär dokumentierter Diagnose F10 „Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol“, einheitlich standardisiert nach der Geschlechts- und Altersstruktur von Erwerbstätigen in Deutschland 2010.
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