Gesundheitsministerin Petra Köpping hat sich heute gemeinsam mit dem Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze, dem Mitglied des Vorstandes des DRK-Landesverbandes Sachsen, Dr. Nicole Porzig, und dem Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen, Dr. med. Klaus Heckemann, über die Abläufe in einem Impfzentrum informiert.

In jedem Landkreis und jeder Kreisfreien Stadt gibt es eine geeignete Liegenschaft für die Durchführung der Impfungen und mindestens ein mobiles Impfteam, etwa für Bewohner von Pflegeeinrichtungen. Nach aktuellen Planungen des Bundesgesundheitsministeriums könnten die ersten Impfdosen noch vor dem Jahreswechsel zur Verfügung stehen.

Staatsministerin Petra Köpping: „Der Beginn der Impfung ist ein wichtiges Signal. Wir haben uns heute vor Ort ein Bild gemacht, wie die Abläufe im Einzelnen ablaufen werden. Alles ist gut organisiert. Jetzt bleibt uns nur noch abzuwarten, wann und in welcher Menge der Impfstoff durch den Bund ausgeliefert wird. Leider kann sich nicht jeder sofort impfen lassen. Aber wir werden kontinuierlich und transparent darüber informieren, welche Gruppen die Möglichkeit der Impfung erhalten und sich dafür anmelden können.“

Mit dem Eintreffen der ersten Impfstofflieferung wird nach Aussage des Bundesgesundheitsministeriums Ende Dezember gerechnet. Zunächst sollen diese nach Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) vorrangig an Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und Personal verimpft werden. Dies wird über mobile Impfteams sichergestellt. Die Impfzentren sollen daher nach derzeitigem Stand nach der zweiten Impfstofflieferung, im Januar 2021, ihre Tätigkeit aufnehmen.

Der Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze: „Als Stadt konnten wir schnell dazu beitragen, sowohl den Standort als auch ausreichend Bewerber für den Betrieb dieses Impfzentrums bereit zu stellen. Auch wenn es in der aktuellen Situation schwierig war, ausreichend Personal zu finden, hat das oberste Priorität. Denn nur so sind die Impfungen ohne Verzögerungen möglich. Ich hoffe, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen, sobald ausreichend Impfstoffdosen vorhanden sind.

Das ist nötig, um nach einiger Zeit wieder zu einem geregelten Leben zurückzukehren. Bis dahin ist es aber absolut notwendig die geltenden Hygieneregeln einzuhalten, um die Belastung der Krankenpfleger, Ärzte, Altenpfleger und Rettungskräfte so schnell wie möglich zu senken. Denn diese Personen arbeiten schon jetzt am absoluten Maximum.“

300 neue Mitarbeitende wurden für die Impfzentren in Sachsen gesucht. Innerhalb weniger Tage haben sich fast 2.500 Menschen beworben. Viele aus dem Bereich Tourismus, wie Hotelgewerbe und Gastronomie, aber auch Studierende und Ruheständler. „Alles in allem sehen wir darin ein sehr positives Signal was die Bereitschaft zur Eindämmung der Pandemie in Sachsen betrifft“, sagt Dr. Nicole Porzig, Vorstandsmitglied vom Deutschen Roten Kreuz in Sachsen. Zurzeit werden Bewerbungsgespräche geführt.

„Wir bitten aber um Geduld, da uns dieses große Interesse überrascht hat. Sollten wir nach den Bewerbungsgesprächen immer noch freie Stellen haben, werden wir diese wieder ausschreiben“, so Porzig weiter. Die Standorte der Impfzentren wurden nach der Grundfläche, Parkmöglichkeiten, ÖPNV-Anschluss und Gesamtzustand ausgesucht. Zusätzlich wurde darauf geachtet, dass sie ein größtmögliches Einzugsgebiet abdecken und die Menschen nicht allein das Impfzentrum in ihrem Landkreis ansteuern müssen.

Der Ablauf ist wie folgt vorgesehen: Die Person, welche sich impfen lassen möchte, hat im Vorfeld einen Termin online, per App oder Telefon vereinbart. Am Tag der Impfung kommt sie mit dem bereits ausgefüllten ärztlichen Anamnese-Bogen, dem Bogen zur Impfaufklärung, den Personaldokumenten sowie der Krankenversicherungskarte zum Impfzentrum.

Im Check-In und Wartebereich wird geprüft, ob der Termin korrekt ist und alle Unterlagen da sind. Danach erfolgt die ärztliche Feststellung der Impftauglichkeit in einem separaten Raum. Wenn dann keine weiteren Fragen mehr bestehen, kann geimpft werden. Danach muss die geimpfte Person kurz in einem weiteren Wartebereich Platz nehmen, damit bei eventuell unerwünschten Reaktionen auf die Impfung schnell reagiert werden kann.

Dr. med. Klaus Heckemann, Vorstandsvorsitzender der KV Sachsen: „Bereits jetzt haben zahlreiche Freiwillige für die mobilen Impfteams und den Einsatz in den 13 sächsischen Impfzentren der KV Sachsen ihre Mitarbeit zugesagt. Je nach Größe und Ausstattung des jeweiligen Impfzentrums wird es eine unterschiedliche Anzahl von Impfstrecken geben, für die medizinisch ausgebildete Mitarbeiter nötig sind – Ärzte und mittleres medizinisches Personal etwa im Verhältnis 1:4.

Da auch weiterhin geeignete Interessenten gesucht werden, hat die KV Sachsen eigens dafür ein Online-Bewerberportal eingerichtet, wo auch zu den fachlichen Voraussetzungen informiert wird: https://www.kvs-sachsen.de

Wir danken allen, die bereit sind mitzuhelfen, die Bekämpfung der Corona-Pandemie gemeinsam anzugehen.“

Hintergrund:

Das Sozialministerium hat das Deutsche Rote Kreuz Sachsen (DRK) mit der Koordinierung der Errichtung und des Betriebs der Corona-Impfzentren beauftragt. Gemeinsam mit dem Landeskommando der Bundeswehr und dem Technischen Hilfswerk hat das DRK einen Arbeitsstab eingerichtet, der auf Ebene der Landkreise durch lokale Einsatzstäbe ergänzt wird. Einbezogen sind zudem die Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund, Johanniter Unfallhilfe und die Malteser sowie die kommunale Ebene. Für das ärztliche Personal ist die Kassenärztliche Vereinigung (KVS) zuständig.

Die Impfzentren selbst sollen täglich geöffnet sein. Unter der Woche plant das DRK zehn Stunden und am Wochenende Öffnungszeiten von acht Stunden. Ein Impfzentrum wird mit mindestens zwei Impfstrecken ausgestattet werden. Die größten Objekte können aber nach Bedarf auf bis zu zehn solcher Strecken erweitert werden. Pro Tag können so sachsenweit bis zu 13.000 Bürgerinnen und Bürger geimpft werden.

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