Sieben sächsische Kommunen erhalten in diesem Jahr erneut eine Zertifizierung mit dem European Energy Award (eea). Dazu gehört einer der Pioniere des eea in Sachsen: Seit 2003 dabei, wurde die Stadt Görlitz nunmehr zum sechsten Mal zertifiziert. Auch die übrigen Kommunen blicken bereits auf langjährige Teilnahmen an dem Award zurück. Die diesjährigen Preisträger sind Görlitz, der Vogtlandkreis, Großpösna, Torgau, Niesky, Limbach-Oberfrohna sowie Zittau.

Sachsens Energieminister Wolfram Günther hob die Rolle der kommunalen Ebene hervor: „Die Gemeinden, die Städte und Kreise sind die Basis unseres Gemeinwesens. Das gilt auch für die Energiewende und den Klimaschutz. Ihr freiwilliges Engagement dafür ist essenziell. Wir brauchen diesen Einsatz genauso, wie wir die großen politischen Weichenstellungen brauchen.

Ich beglückwünsche die zertifizierten Kommunen sehr herzlich zu dieser Auszeichnung. Kommunen, die am Zertifizierungsprogramm des eea teilnehmen, setzen deutlich mehr Klimaschutzmaßnahmen um. Übrigens senken Kommunen, die in Klimaschutz investieren, damit auch nachhaltig Kosten. Zudem wollen Investoren, Bürgerinnen und Bürger zunehmend wissen, ob und wie Klimaschutz in ihrer Kommune praktiziert wird. Wir werden den Award in Sachsen wie im Koalitionsvertrag vereinbart ausbauen.“

Günther kündigte zudem an, die persönlichen Glückwünsche nachzuholen: „Wenn es Corona wieder zulässt, werden wir die Übergabe der eea-Auszeichnungen in kleinen Runden in den jeweiligen Regionen nachholen. Dabei kann ich dann auch das eine oder andere Projekt vor Ort besichtigen.“

Die ausgezeichneten Kommunen haben in der vergangenen Zertifizierungsperiode zahlreiche Projekte umgesetzt. Einen großen Stellenwert nimmt dabei der Ausbau der Elektromobilität ein, hier engagieren sich vor allem der Vogtlandkreis, Großpösna und die Stadt Görlitz. Im Landkreis Nordsachsen wurde die Kreismusikschule in Torgau komplett energetisch saniert. Mit der Erneuerung und Optimierung städtischer Gebäude und Anlagen hat Niesky in den letzten neun Jahren eine CO2-Minderung um 73 Prozent erreicht.

In Limbach-Oberfrohna kam beim Umbau und der Erweiterung der Sporthalle Pleißa hocheffiziente Haustechnik zum Einsatz, zudem versorgt nun eine große PV-Anlage auf dem Dach den gesamten Komplex mit Strom. Die Stadt Zittau hat über die letzten Jahre die Kommunikation und Kooperation mit der Hochschule Zittau/Görlitz intensiviert und engagiert sich über gemeinsame Veranstaltungen wie den „Tag der Umwelt“ sowie die „Gesundheits- und Umwelttage“ stark bei der Sensibilisierung aller Bevölkerungsgruppen und Akteure für den Klimaschutz.

Hintergrund:

Der eea ist ein europäisches Zertifizierungs- und Qualitätsmanagementsystem, das Kommunen dabei unterstützt, ihre Klimaschutzarbeit ganzheitlich zu organisieren. Dafür werden Stärken und Schwächen analysiert sowie Potenziale zur Energieeinsparung, der Energieeffizienz und des Einsatzes erneuerbarer Energien in kommunalen Einrichtungen identifiziert. In Sachsen nehmen momentan mehr als 30 Städte, Gemeinden und Landkreise am eea teil.

Alle vier Jahre überprüfen externe Sachverständige, ob die jeweiligen Ziele erreicht wurden. Die festliche Verleihung der Zertifikate erfolgt in Sachsen traditionell auf der Jahrestagung „Kommunaler Energie-Dialog Sachsen“ der Sächsischen Energieagentur (SAENA). Die Fachveranstaltung sollte in diesem Jahr am 9. November 2020 in Dresden stattfinden, musste jedoch pandemiebedingt abgesagt werden.

Weitere Informationen zum European Energy Award finden sich unter
www.saena.de/european-energy-award.html

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