Mit Spezialtechnik haben Monteure während der vergangenen Nächte 16 Meter hohe Oberleitungsmaste in Leipzig-Mockau aus dem Gleisfeld gehoben. Das waren die letzten Arbeiten am Projekt „viergleisiger Ausbau von Leipzig Hauptbahnhof bis Leipzig-Wiederitzsch“, denn die Maste waren die Reste der alten Bahnanlage und mussten ganz zum Schluss aus den fertigen neuen Bahnanlagen „ausgefädelt“ werden. Zum 13. Dezember geht nach acht Jahren und 350 Millionen Euro Investition mit dem vierten Gleis der letzte Teil des Projektes in Betrieb.
Dr. Marcus Schenkel, Leiter Infrastrukturprojekte Südost DB Netz AG: „Unsere Kunden erhalten durch die neuen elektrifizierten elektronisch gesteuerten viergleisigen Bahnanlagen eine sehr schnelle und zuverlässigere Anbindung von Leipzig Hbf. an die Schnellfahrstrecke München–Berlin, z. B. können die Züge statt mit 40 jetzt mit bis zu 160 km/h ein- und ausfahren.“
Zu den Verbesserungen gehören verlängerte und erhöhte Bahnsteige im Hauptbahnhof, frische saubere Züge vor jedem Zugumlauf durch eine neue Zugbehandlungsanlage am ICE-Werk, ein neuer S-Bahnhaltepunkt an der Essener Straße, moderne innerstädtische Straßenunterführungen unter die Bahnanlagen sowie umfangreicher Schall- und Erschütterungsschutz. 50 Kilometer Gleis, 150 Weichen und 5 Kilometer Schallschutzwände wurden neu gebaut.
Im Wesentlichen mussten Zugverkehr und auch der Einkaufsbetrieb im Hauptbahnhof immer funktionieren. Hier war die Baustelle mit riesigen Staubschutzplanen eingehüllt. An einem Gleis wurde gebaut, auf dem anderen gefahren. Zu einem genauen Zeitpunkt, meist einmal im Jahr, wurde gewechselt.
Während der Sperrungen für den Zugverkehr wurde sozusagen alles umgeklemmt, der Betrieb neuer Gleise und Oberleitungen mit der neuen Software der Sicherungstechnik hochgefahren. Da durfte nichts schiefgehen. Die Anwohner hatten trotz aller lärmmindernder Maßnahmen – vor allem nachts – doch etliche Belastungen zu ertragen. Danke für die Geduld.
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