In Sachsen wurden heute die ersten Menschen gegen das Corona-Virus geimpft. Staatsministerin Petra Köpping informierte sich über den Impfstart im Senioren-Pflegeheim Haus an der Linde in Lichtentanne (Landkreis Zwickau). Dort leben rund 55 Bewohnerinnen und Bewohner.

Als erste Bewohnerin wurde heute Hanna Hertzsch (85) geimpft. Auch im städtischen Pflegeheim Radeberg (Landkreis Bautzen) sowie im Klinikum Chemnitz werden heute Impfungen durchgeführt.

Gesundheitsministerin Petra Köpping: „Es ist ein ganz wichtiges Signal der Hoffnung, dass wir nun mit den Impfungen beginnen können. Damit werden wir die Pandemie hoffentlich langfristig eindämmen. Ich danke allen Partnern, die uns bei der Mammutaufgabe unterstützen. Zunächst bieten wir den besonders Verwundbaren die Möglichkeit einer Impfung an.

Ich möchte nochmals betonen, dass sie freiwillig ist. Gleichwohl hoffe ich sehr, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger das Angebot annehmen. Um dies zu erreichen, setzen wir auf Aufklärung. Wir werden kontinuierlich informieren, welche Personengruppen sich impfen lassen können.“ Die bundeseinheitliche Aufklärungskampagne wurde mit den Bundesländern abgestimmt und startet auch in Sachsen am 28. Dezember.

Die Impfverordnung des Bundes bestimmt wegen des zunächst nur begrenzt verfügbaren Impfstoffs, wer zuerst geimpft werden kann. Daher werden auch in Sachsen zunächst Bewohner und Personal von Pflegeheimen sowie Gesundheitspersonal mit hohen Ansteckungsrisiko ein Impfangebot bekommen. Zunächst wird in Kliniken und durch mobile Teams geimpft. Die rund 990 Pflegeheime in Sachsen bekommen Formulare, um sich für die Impfung anzumelden.

Die ersten 9750 Impfdosen für Sachsen waren am Sonnabend unter Polizeischutz im dafür vorgesehenen zentralen Lager eingetroffen. Es erfüllt die besonderen Anforderungen an die Lagerung von Arzneimitteln. Die Dosen befinden sich in Fläschchen mit jeweils fünf Dosen. Die insgesamt zehn Kartons waren gestern bereits weiter innerhalb Sachsens verteilt worden, unter anderem an die großen Kliniken.

Die Maximalversorger sind auch für die Weiterverteilung des Impfstoffes an Krankenhäuser in ihrem Cluster zuständig. Auf dem Weg zu den Pflegeheimen beträgt die Transporttemperatur 2 bis 8 Grad. Dabei taut der Impfstoff auf und kann danach mit steriler Kochsalzlösung verdünnt und anschließend verimpft werden.

Hintergrund:

Das Sozialministerium hat das Deutsche Rote Kreuz Sachsen (DRK) mit der Koordinierung der Errichtung und des Betriebs der 13 sächsischen Corona-Impfzentren beauftragt. Gemeinsam mit dem Landeskommando der Bundeswehr und dem Technischen Hilfswerk hat das DRK einen Arbeitsstab eingerichtet, der auf Ebene der Landkreise durch lokale Einsatzstäbe ergänzt wird.

Einbezogen sind zudem die Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund, Johanniter Unfallhilfe und die Malteser sowie die kommunale Ebene. Für das medizinische Personal ist die Kassenärztliche Vereinigung (KVS) zuständig. In jedem Landkreis und jeder Kreisfreien Stadt gibt es zudem ein mobiles Impfteam, bestehend aus einem Arzt, einem Medizinischen Fachangestellten, einem Helfer und einem Fahrer.

Die Impfzentren selbst sollen im Laufe des Januars ihren Betrieb aufnehmen, wenn mehr Impfstoff verfügbar ist. Sie sollen täglich geöffnet sein. Unter der Woche plant das DRK zehn Stunden und am Wochenende Öffnungszeiten von acht Stunden. Ein Impfzentrum wird mit mindestens zwei Impfstrecken ausgestattet werden. Die größten Objekte können aber nach Bedarf auf bis zu zehn solcher Strecken erweitert werden. Pro Tag können so sachsenweit bis zu 13.000 Bürgerinnen und Bürger geimpft werden.

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