Zum Weltdiabetes-Tag am 14.11.2020 erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag, Susanne Schaper: „In Sachsen leben rund 473.000 Menschen mit Diabetes Typ II (sog. Altersdiabetes). Das entspricht einem Anteil an der Bevölkerung von rund 11,6 Prozent, der Bundesdurchschnitt liegt bei 8,6 Prozent. (Stand: 8.11.2019, Quelle).“
„Diabetes ist unheilbar und kann zu schweren Folgeerkrankungen führen. Obwohl man heutzutage bei guter Einstellung auf Insulin auch mit Diabetes alt werden und gut leben kann, bedeutet die Krankheit ein deutlich erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle, Nierenschäden bis hin zur Dialysepflicht, Nervenschädigungen mit Empfindungslosigkeit an Extremitäten wie beispielsweise dem diabetischen Fuß und schlimmstenfalls Amputation sowie Schädigung der Augen bis hin zur Erblindung.
Gerade bei Toten durch Herzinfarkt, welche oft auch Folge des metabolischen Syndroms sind, ist Sachsen trauriger Spitzenreiter. Hauptursache für Diabetes mellitus Typ II sind neben genetischen Faktoren Übergewicht und Fettleibigkeit. Daher sind Prävention und Aufklärung die beste Medizin zur Bekämpfung dieser Volkskrankheit.
Da gerade in Sachsen überdurchschnittlich viele Menschen betroffen sind, muss die Staatsregierung alles unternehmen, um den Öffentlichen Gesundheitsdienst zur verlässlichen und stabilen dritten Säule des Gesundheitswesens auszubauen. Das bedeutet konkret deutliche Nachbesserungen hinsichtlich der Personal-, Sachmittel- und Finanzausstattung sowie eine Vergütung des ärztlichen und nichtärztlichen Personals des Gesundheitsdienstes, welche sich an den Tarifen der Krankenhäuser orientiert.
Nur dann ist auch der öffentliche Gesundheitsdienst in der Lage, ausreichend Präventions- und Beratungsangebote flächendeckend bereitzustellen und in Schulen Veranstaltungen durchzuführen. Zudem sollte darüber nachgedacht werden, ein Fach Gesundheit einzuführen, in das der Schulsport integriert werden kann, um die Stundentafel nicht weiter vergrößern zu müssen.
Ich erwarte von der Staatsregierung, dass sie sich dem Kampf gegen Diabetes stellt und bei der Aufstellung des Haushaltsentwurfs den Öffentlichen Gesundheitsdienst berücksichtigt.“
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