Sachsens Landespolizeipräsident Horst Kretzschmar und Reinhard de Vries, Geschäftsführer Technik und Logistik bei Volkswagen Sachsen, haben heute in Zwickau einen Kooperationsvertrag über die künftige Zusammenarbeit geschlossen. Fortan werden zwei der ersten Volkswagen Golf 8 Polizei-Sonderfahrzeuge aus St. Egidien im dienstlichen Alltag getestet, vor allem in der Polizeidirektion Zwickau.
Die sächsische Polizei verspricht sich von der Kooperation noch mehr Praxistauglichkeit künftiger Einsatzfahrzeuge, der Automobilhersteller einen Erkenntnisgewinn bei der Entwicklung und Produktion polizeilicher Sonderfahrzeuge.
„Ein guter Funkstreifenwagen ist mehr als nur ein Fortbewegungsmittel für unsere Polizeibeamtinnen und -beamten“, so Landespolizeipräsident Horst Kretzschmar. „Sie müssen Verlässlichkeit, ein hohes Maß an Sicherheit sowie Komfort für die Besatzungen bieten, außerdem den deutlich gestiegenen Anforderungen gerecht werden, die sich im Arbeitsalltag an sie stellen.“ Vor allem der Platzbedarf für Material und Ausrüstung in den Einsatzfahrzeugen sei gestiegen.
„Der Sonderfahrzeugbau von Volkswagen in St. Egidien bei Zwickau ist seit vielen Jahren spezialisiert auf besondere Anforderungen. Dazu gehören neben Einsatzfahrzeugen der Polizei und Feuerwehren zum Beispiel auch Fahrschulwagen. Wir freuen uns, dass die sächsische Polizei nun zunächst zwei Golf 8 testet. Ihre gemachten Erfahrungen im Arbeitsalltag helfen, unsere Produkte immer weiter zu verbessern und auf den täglichen Einsatz noch besser abzustimmen“, so Reinhard de Vries, Geschäftsführer Technik und Logistik von Volkswagen Sachsen. „Mit Blick in die Zukunft sollten auch E-Fahrzeuge im Sonderfahrzeugbau insbesondere für den polizeilichen Einsatz eine Rolle spielen können“, so de Vries weiter.
Bei der Vertragsunterzeichnung im Innenhof der Polizeidirektion Zwickau wurden zugleich der erste von zwei Golf 8 Sonderfahrzeugen übergeben. Die zivilen Fahrzeuge kommen in den kommenden Wochen im Bereich der Kriminalpolizei zum Einsatz. Verbaut sind digitaler Polizeifunk sowie eine verdeckte Blaulichtanlage, die auch Einsatzfahrten mit Sondersignal ermöglichen. Künftig sollen der Polizeidirektion Zwickau weitere ausgewählte Sonderfahrzeuge durch Volkswagen Sachsen als Leihgabe zur Verfügung gestellt werden.
„Gute Polizeiarbeit erfordert auch gute Führungs- und Einsatzmittel“, sagt Polizeipräsident René Demmler, Leiter der Polizeidirektion Zwickau. „Eine moderne und zuverlässige Flotte an Einsatzfahrzeugen gewährleistet nicht nur die Einsatzbereitschaft der sächsischen Polizei. Ausgeklügelte Einsatzfahrzeuge, die sich in der Praxis bewähren, sind neben einer modernen Ausstattung auch ein Aushängeschild für eine zukunftsorientierte Polizei. Dass diese Praxiserprobung in Zwickau, einer der Wiegen des Automobilbaus erfolgt, erfüllt uns als Polizeidirektion Zwickau mit Stolz.“
Die Erprobung der Fahrzeuge wird wesentlicher Bestandteil für die Erlangung einer neuen qualitativ hochwertigeren Beschaffungsreife sein, um neueste Technologien in den Alltagsbetrieb der Polizei zu überführen. Seitens der sächsischen Polizei besteht großes Interesse daran, dass die Automobilindustrie im Bereich von Funkstreifenwagen und Transportern praxistaugliche Fahrzeuge zur Verfügung stellt, die dem polizeilichen Einsatzbedarf gerecht werden.
Aus der gemeinsamen Kooperation zwischen Landespolizei und Volkswagen resultieren jedoch keine Verpflichtungen des Freistaates Sachsen, Volkswagen-Fahrzeuge für die sächsische Polizei zu erwerben. Im Rahmen der Beschaffung von Fahrzeugen für Behörden des Freistaates Sachsen erfolgt in jedem Fall ein gesetzlich vorgeschriebenes Vergabeverfahren nach der Verordnung über die Vergabe öffentlicher Aufträge.
Die sächsische Polizei hat aktuell etwa 3.100 Fahrzeuge in ihrem Bestand. Jährlich werden mit diesen Fahrzeugen durch die Polizeibeamtinnen und -beamten des Freistaats rund 40 Millionen Kilometer zurückgelegt. In der Regel werden erworbene Einsatzfahrzeuge über sieben Jahre gefahren. Das Alter der Fahrzeugflotte beträgt durchschnittlich sechs Jahre.
Bis 2016 investierte der Freistaat Sachsen ungefähr sechs Millionen Euro jährlich in den polizeilichen Fuhrpark. Seit 2017 werden jährlich etwa 14 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, sodass nunmehr eine Modernisierung und Erneuerung der Fahrzeugflotte möglich ist.
Bei Volkswagen Sachsen werden seit 1990 Fahrzeuge zu Sonderfahrzeugen umgebaut. Im März 2014 wurde in St. Egidien ein neuer Standort für den Sonderfahrzeugbau aufgebaut. Auf 5.000 m² Produktionsfläche werden dort Individual- und Kleinserien-Fertigung für alle Konzernmarken durchgeführt.
Dabei geht es um Prototypenbau, Voll- und Teilfolierung, Individualisierung (Interieur, Einstiegsleisten), Belederung, Bestickung, Polsterei, Funkausstattungen und Kundenbetreuung. Zum Sonderfahrzeugbau der Marke Volkswagen gehören die Standorte Wolfsburg, Emden und St. Egidien. Die übergreifende Steuerung erfolgt aus Sachsen.
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