Ministerpräsident Michael Kretschmer hat die Menschen in Sachsen in der Corona-Krise zu Solidarität und Disziplin aufgerufen. In einer Regierungserklärung im Sächsischen Landtag mit dem Titel „Füreinander Verantwortung übernehmen. Miteinander handeln.“ warb er zugleich um Verständnis für die seit Anfang der Woche geltenden neuen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie im Freistaat.
Kretschmer sagte: „Wir haben jetzt gehandelt, weil wir nicht in eine Situation kommen dürfen, in der die medizinische Versorgung nicht mehr für alle möglich ist, in der man Entscheidungen über Leben und Tod treffen muss. Wichtig ist, dass die Kapazitäten in unseren Krankenhäusern ausreichen, damit alle Corona-Patienten anständig versorgt werden können und damit auch der Regelbetrieb weiterlaufen kann.“
In Sachsen habe sich die Situation in den vergangenen Wochen dramatisch geändert. Kretschmer verwies darauf, dass vor einem Monat im Freistaat nur 15 Patientinnen und Patienten wegen Corona intensivmedizinisch behandelt werden mussten, inzwischen seien es bereits rund 200. Es gebe eine erschreckend hohe Zahlen von täglichen Neuinfektionen. „Die Situation ist eine andere als im Frühjahr.“
Die Einschnitte in die Freiheit seien hart. Angesichts der stark steigenden Infektionszahlen sei es aber nötig, konsequent zu sein und die Kontakte massiv herunterzufahren. „Nur dann haben wir auch die Chance, das Infektionsgeschehen wieder deutlich zu reduzieren.“
Auch um die Wirtschaft zu schützen müsse verhindert werden, dass sich immer mehr Menschen ansteckten. „Wir brauchen wieder mehr Disziplin und Solidarität. Leichtsinn ist der größte Fehler und die größte Gefahr in einer Pandemie.“
Der Regierungschef machte deutlich, dass mit der Schließung – ob in der Gastronomie, in der Kultur oder im Sport –nicht die vielen klugen Hygienekonzepte in Frage gestellt werden. „Es geht vielmehr darum, generell die Anzahl der Kontakte eines jeden Einzelnen zu reduzieren, um so die Pandemie in den Griff zu bekommen.“ Er verwies in dem Zusammenhang auch darauf, dass rund 40 Prozent der Infizierten keine Symptome aufwiesen, aber dennoch ansteckend sind. Das sei auch mit ein Grund, warum so viele Infektionsfälle derzeit nicht zurückverfolgt werden könnten.
Kretschmer fügte hinzu: „Was wir brauchen ist Solidarität, Disziplin und Umsicht. Unsere Gesellschaft muss füreinander einstehen.“
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