Die Auswahlphase für den vierten Förderaufruf der Gründungsförderung InnoStartBonus des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) ist abgeschlossen. Insgesamt wurden 53 Bewerbungen bis zum 27. September 2020 eingereicht. Im Nachgang haben 21 Teams bzw. Einzelpersonen ihre Gründungsidee vor dem durch das SMWA berufene Expertengremium vorgestellt.
Elf innovative Gründungsideen aus sieben verschiedenen Branchen haben ein positives Fördervotum erhalten, wobei sieben Konzepte aus den Großstädten Leipzig, Dresden und Chemnitz und vier weitere aus dem ländlichen Raum kommen. Hinter den ausgewählten Gründungsvorhaben stehen 15 potenzielle Gründerinnen und Gründer mit insgesamt neun unterhaltspflichtigen Kindern.
Sachsens Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig: „Obwohl der dritte und vierte Förderaufruf mitten in die Corona-Krise gefallen sind, verzeichneten wir in diesen Calls jeweils neue Teilnahmerekorde. Die große Resonanz begeistert mich und zeigt mir, dass der Optimismus und der Mut zum Gründen ungebrochen sind. Solche Menschen brauchen wir in dieser schwierigen Zeit. Sie stärken die Innovationskraft der sächsischen Wirtschaft und schaffen zukunftsfähige Arbeitsplätze.
Die Bandbreite und Branchenvielfalt der Bewerbungen zeigt, dass wir mit dem InnoStartBonus den richtigen Weg einer Vorgründungsförderung eingeschlagen haben. Ich wünsche den Bewerberinnen und Bewerbern viel Erfolg bei der weiteren Umsetzung ihrer Vorhaben!“
Auch Marina Heimann, Geschäftsführerin der futureSAX GmbH, schätzt den InnoStartBonus: „Die sachsenweite und branchenübergreifende Resonanz im ländlichen Raum und den großen Städten ist Ausdruck der vielseitigen Gründerkultur im Freistaat und zeigt welches Potenzial es weiter zu heben gilt. Insbesondere auch, dass das Modellprojekt Gründende mit verschiedenem beruflichen Hintergrund zur Gründung motiviert, vom Jugendlichen über Ausgründungen bis hin zur Jungunternehmerin aus dem Nebenerwerb. Das spricht für die Idee und Umsetzung des InnoStartBonus.“
Das Expertengremium unter Leitung von Claudia Weber, Leiterin des Referates Mittelstandsfinanzierung, Bürgschaften und Existenzgründungen im Wirtschaftsministerium, hat das Votum zur Förderwürdigkeit abgeben. Auf dieser Grundlage kann der Förderantrag bei der Sächsischen Aufbaubank – Förderbank (SAB) – eingereicht werden.
In den insgesamt vier Förderaufrufen wurden von fast 377 Interessenten 173 Gründungskonzepte aus zwölf verschiedenen Branchen eingereicht. In den abgeschlossenen Auswahlverfahren hat das Expertengremium insgesamt 78 Gründerinnen und Gründer mit ihren innovativen Geschäftsideen für förderwürdig befunden.
Derzeit sind bereits 35 Gründungen im Laufe der bisherigen Förderung vollzogen worden, sowohl in Form von Teamgründungen als auch Einzelgründungen aus ganz Sachsen – wobei etwas mehr als die Hälfte der Gründungen in den Großstädten Leipzig, Dresden und Chemnitz umgesetzt wird. Insgesamt 31 Kinder von Geförderten profitieren vom Kinderbonus.
Eine Verstetigung des Modellprojekts InnoStartBonus über dieses Jahr hinaus ist im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel im künftigen Doppelhaushalt 2021/22 vorgesehen.
Hintergrund: InnoStartBonus
Idee ist es, ausgewählte potenzielle sächsische Gründerinnen und Gründer mit innovativen Geschäftsideen im Rahmen eines wettbewerblichen Verfahrens mit einem Gründungsbonus von monatlich 1.000 Euro für zwölf Monate zu fördern, diese individuell zu betreuen und zu vernetzen.
Innovative Neugründungen sollen in die sächsische Gründerszene eingeführt und beim Start finanziell unterstützt werden. Die neue Gründerförderung ist familienfreundlich, denn pro unterhaltspflichtigem Kind wird für die Dauer der Förderung ein monatlicher Kinderbonus von 100 Euro gewährt.
Die futureSAX GmbH, die Innovationsplattform des Freistaates Sachsen, begleitet die Gründungsinteressierten im Bewerbungs- und Förderzeitraum individuell.
Hintergrund: Corona Start-up Hilfsfonds
Unabhängig davon wird bestehenden Gründungen gegenwärtig im Zusammenhang mit der aktuellen COVID-19-Pandemie durch den »Corona Start-up Hilfsfonds« (CSH) geholfen. Anträge sind noch bis 30. November möglich. Der CSH unterstützt nachhaltige Geschäftsmodelle aus allen Branchen, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie zu lindern und neue Wachstumsimpulse zu setzen.
Durch die Einschränkungen der Corona-Krise sind viele Gründungsprojekte ins Stocken geraten. Start-ups haben covid-bedingte Finanzierungsprobleme, weil Finanzierungsrunden durch den Ausfall von Investoren nicht geschlossen werden können bzw. zustande kommen. Der neu gestartete Corona-Start-up-Hilfsfonds stellt Wagniskapital für sächsische Start-ups bereit.
Seit dem Start des Hilfsfonds Anfang August hat die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen (MBG) bereits 16 Start-ups mit Wagniskapital versorgt. Mehr als 40 weitere Anfragen für Finanzierungen sind eingegangen. Die MBG managt den insgesamt 30 Millionen Euro umfassenden CSH mit einem eigenen erfahrenen Team für Start-up-Investments. Der Hilfsfonds wird gemeinschaftlich vom Bund, dem Freistaat und der MBG finanziert und bietet zur Sicherung der Liquidität Eigenkapital und eigenkapitalähnliche Mittel bis zu einer Höhe von 800.000 Euro an.
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