Noch bis 30. November läuft der Fahrradklima-Test, bei dem der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) die Zufriedenheit mit dem Radverkehr in Deutschland ermittelt. Die weltweit größte Befragung zum Radfahren findet nun schon zum neunten Mal statt. Mitmachen können nicht nur ADFC-Mitglieder, sondern alle, die in ihrem Alltag das Fahrrad nutzen, ob auf dem täglichen Weg zur Arbeit oder nur gelegentlich.
Die Untersuchung umfasst 32 Fragen. Im Fokus der Befragung steht das Sicherheitsgefühl der Radfahrenden sowie die Radwege in der Stadt. Fünf der 32 Fragen zielen auf die besondere Corona-Situation in diesem Jahr ab: In vielen Städten ist die Nutzung des Fahrrads geradezu durch die Decke gegangen.
„Der Fahrradklima-Test ermöglicht es jedem, sein Feedback an die Planer vor Ort, an Bürgermeister und natürlich auch an die Verkehrspolitiker auf Landesebene zu geben.“ sagt Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen. „In den letzten Jahren konnten wir damit viele Gefahrenstellen im Radwegenetz aufdecken.“
„Manchmal ist bei Planern und Kommunalpolitikern der Blick etwas verstellt, an welcher Stelle es beim Radverkehr gerade klemmt. In der Vergangenheit hat der Fahrradklima-Test hier immer wieder für Klarheit gesorgt. Durch unsere Untersuchung treten die Städte miteinander in Wettbewerb. Das bewirkt manchmal kleine Wunder.“ sagt der ADFC-Geschäftsführer.
Seit Beginn des Befragungszeitraums am 1. September haben in Leipzig bisher 1630 Menschen die Fragen des ADFC beantwortet. Beim Fahrradklima-Test vor zwei Jahren kamen bis Ende November 2.272 ausgefüllte Fragebögen beim ADFC an. „Ich bin optimistisch, dass wir diese Zahl auch 2020 schaffen.“ sagt Konrad Krause. „Je mehr Menschen unsere Fragen zur Fahrradfreundlichkeit von Leipzig beantworten, umso mehr können die Verkehrsplaner und der ADFC vor Ort etwas damit anfangen” so Krause.
Hintergrund
Der Fahrradklima-Test ist der weltweit größte Zufriedenheitsindex zum Radverkehr. Seit 2012 organisiert der ADFC die Studie im Abstand von zwei Jahren. Die Ergebnisse geben Aufschluss darüber, wie sicher sich die Menschen in einer Stadt auf dem Fahrrad fühlen und wo Mängel im Radwegenetz bestehen.
Je mehr Radfahrende am Test teilnehmen, desto besser lassen sich konkrete Aussagen über Mängel und Verbesserungen im Radwegenetz treffen. Die Ergebnisse sind deshalb der Gradmesser für die Fahrradfreundlichkeit und sowohl für den ADFC als auch für Bürgermeister, Stadträte und Verkehrsplaner ein Anhaltspunkt, an welcher Stelle in einer Kommune angesetzt werden sollte, um die Bedingungen des Radverkehrs zu verbessern.
Beim letzten Durchgang des Fahrradklima-Tests 2018 haben in Sachsen 10.000 Menschen den Fragebogen ausgefüllt. Leipzig hat vor zwei Jahren den Sprung in die Endauswertung mit 2.272 Teilnehmenden locker geschafft. 43 sächsische Städte kamen in die Endauswertung. Insgesamt sind beim ADFC beim letzten Durchgang der Befragung über 170.000 ausgefüllte Fragebögen eingegangen.
Wie funktioniert der Fahrradklima-Test?
Der Online-Fragebogen kann mit dem PC, dem Tablet oder auf dem Smartphone auf www.fahrradklima-test.de ausgefüllt werden. Zudem gibt es den Fahrradklima-Test auch als klassischen Papierfragebogen, der beim ADFC bestellt und ausgefüllt eingeschickt werden kann. Die 32 Fragen lassen sich in etwa zehn Minuten beantworten. Falls eine Frage auf die eigene Gemeinde nicht zutrifft – etwa, weil es keine Einbahnstraßen oder keine Ampeln gibt – können einzelne Fragen auch unbeantwortet bleiben.
Auch die Bewertung mehrerer Städte ist gewünscht, insofern man eine gute Ortskenntnis besitzt. Am Ende der Umfrage ist Platz für Anmerkungen und Hinweise zu lokalen Problemen, die nach Abschluss des Projekts an die zuständige Stadtverwaltung und den örtlichen ADFC weitergeleitet werden.
Detaillierte Teilnahmezahlen aller deutschen Städte unter https://fahrradklima-test.adfc.de/info-service
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