Die Zahl der Familien mit Kindern, die sich mehr als drei Monate in den sächsischen Erstaufnahmeeinrichtungen befinden, ist im Oktober deutlich zurückgegangen. Auf Nachfrage der Abgeordneten der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag, Petra Čagalj Sejdi, teilte das Sächsische Staatsministerium des Innern mit, dass sich am Stichtag 14. Oktober 2020 17 Familien und insgesamt 32 Kinder und Jugendliche länger als drei Monate in einer Aufnahmeeinrichtung aufgehalten haben. Zum Stichtag 30. Juni 2020 waren es noch 265 Kinder und Jugendliche.
Sejdi, Sprecherin für Asyl, Migration und Integration der Bündnisgrünen-Fraktion, erklärt hierzu:
„Ich freue mich sehr über diesen deutlichen Rückgang der Zahlen. Mit der schnelleren Verteilung auf die Kommunen, wie wir Bündnisgrünen es wiederholt gefordert haben, können die Kinder ihr Recht auf Bildung wahrnehmen und die Schule besuchen. Es bleibt dennoch wichtig, daran zu arbeiten, dass die Aufenthaltsdauer von maximal drei Monaten, vor allem für Familien mit Kindern, in den Erstaufnahmeeinrichtungen nicht überschritten wird.“
„Bei mehr als der Hälfte der Familien bedarf es nach Informationen der Landesdirektion für mindestens ein Familienmitglied besonderen pflegerischen Aufwand. Das erschwert die Verteilung, weil den besonderen Bedürfnissen dieser Familien Rechnung getragen wird. Das ist natürlich nachvollziehbar. Dennoch möchte ich an dieser Stelle nochmals an die Landesdirektion appellieren, frühzeitig diese Fälle zu identifizieren, um den Drei-Monats-Zeitraum effektiv für die Planung zu nutzen.“
Sejdi erklärt abschließend:
„Trotz der steigenden Corona-Fallzahlen wird die Verteilung derzeit auch nicht – wie im Frühjahr – gestoppt. Auch diese Tatsache begrüßen wir sehr.“
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