Die Verhandlungen für die rund 3000 Beschäftigten in der Glasindustrie Ost sind in der zweiten Tarifrunde gescheitert. Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und der Bundesarbeitgeberverband Glas & Solar gehen nun in die Schlichtung.
„Die wirtschaftliche Lage ist gut. Die Glasindustrie kommt besser als erwartet aus der Krise. Die Beschäftigten haben die Erfolge erarbeitet und müssen daran beteiligt werden“, erklärt IG-BCE-Verhandlungsführer Markus Kraft. Trotzdem hat die Arbeitgeberseite ihr völlig unzureichendes Angebot als äußerste Schmerzgrenze bezeichnet und so das Scheitern der Tarifverhandlungen erzwungen.
Die IG-BCE-Tarifkommission fordert einen wirtschaftlich angemessenen Einkommenszuwachs und einen finanziellen Ausgleich der Preissteigerungsrate.
Der Flächentarifvertrag in der Glasindustrie Ost umfasst unter anderem die Herstellung von Glas für die Automobilindustrie, für den Spirituosenmarkt, individuell gestaltete Flakons, Bau- und Spezialprodukte, die Herstellung von Quarzglasmaterialien wie zum Beispiel Zylinder, Rohre, Stäbe und Profile, Verbrennungsrohre, Spiralen, Kühler, Glasverpackungen für Kunden aus der Getränke- und Nahrungsmittelindustrie sowie der pharmazeutischen Branche.
Große Betriebe sind Saint Gobain in Torgau, Pilkington in Aken, Wiegand-Glas in Schleusingen und Großbreitenbach, Johns Manville Schuller in Steinach, Heinz Glas in Piesau, QSIL GmbH in Ilmenau, O-I Glasspack in Bernsdorf und die beiden Ardagh-Standorte in Drebkau und Neuenhagen bei Berlin.
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