Mit dem Streik am Prime Day wollen wir besonders deutlich machen, dass es Beschäftigte nicht zum Schnäppchenpreis gibt“, so ver.di Streikleiter Thomas Schneider. „Die Beschäftigten legen seit Beginn der Corona-Pandemie Höchstleistungen an den Tag, oft ohne hinreichenden Schutz.“ „Diese enorme zusätzliche Belastung zahle sich für sie aber nicht im Geldbeutel aus. Während Amazon-Chef Jeff Bezos Milliarden verdient, hat der Konzern die Zulage von zwei Euro pro Stunde, die den Beschäftigten im März gewährt wurde, Ende Mai wieder abgeschafft.“
„Da machen wir nicht mit, deswegen wird heute gestreikt. Ich gehe davon aus, dass sich wieder gut 400 Beschäftigte am Streik beteiligen. Das wäre dann fast die Hälfte der Belegschaft, da wird es zu erheblichen Verzögerungen bei der Auslieferung kommen“, sagt Schneider.
„Ab September wird bei Amazon eine Einkommenserhöhung von 1,8 Prozent gezahlt, so wie wir die Erhöhung im Einzelhandel im letzten Jahr vereinbart hatten. Darüber freuen sich die Beschäftigten“, so ver.di Fachbereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago.
„Allerdings wäre es auch problemlos machbar, dass die zusätzliche Erschwerniszulage von zwei Euro pro Stunde weiterhin gezahlt wird. Das verstehe ich überhaupt nicht, denn die Bedingungen sind nach wie vor dramatisch. Die Beschäftigten haben wahnsinnig viel zu tun, im Betrieb können die Schutzbestimmungen nicht eingehalten werden und Jeff Bezos zockt ab. Das nehmen die Beschäftigten nicht länger ohne Widerstand hin“, sagt der Gewerkschafter.
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