Die sächsischen Gesundheitsämter sind angesichts der aktuell stark steigenden Corona-Infektionszahlen und einer Vielzahl an Risikogebieten momentan teilweise nicht mehr in der Lage, Infektionsketten nachzuverfolgen. Das bestätigte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) in der ZDF-Sendung „Heute Extra“ am 28.10.2020.
Dazu erklärt Kathleen Kuhfuß, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag:
„Der öffentliche Gesundheitsdienst ist entscheidend für die Bewältigung der Corona-Pandemie. Die Fachkräfte arbeiten seit Monaten am Limit und brauchen jetzt dringend die angekündigte Unterstützung durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesverwaltung und auch die zugesagte Verstärkung seitens des Bundes.“
„Die Staatsregierung sollte jetzt mit den Kommunen eine Strategie abstimmen, wie die Gesundheitsämter reaktionsfähig bleiben können. Die Testung von Kontaktpersonen ersten Grades innerhalb von 24 Stunden sowie eine zügige und zielgerichtete Beratung von Bürgerinnen und Bürgern, die möglicherweise infiziert sind, muss unbedingt sichergestellt werden. Deshalb braucht das Ministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt jetzt die Unterstützung aller, um den Freistaat ein zweites Mal gut durch die Krise zu bringen.
Außerdem sollte geprüft werden, wie Gesundheitsämter durch technische Hilfsmittel, wie etwa der SORMAS-ÖGD-Software, bei der Identifizierung und Überwachung von Kontaktpersonen entlastet werden und so in der selben Zeit mit der gleichen Anzahl an Mitarbeitenden mehr Fälle nachverfolgen können.“
Außerdem erklärt Kathleen Kuhfuß: „Die aktuelle Belastungssituation zeigt, dass der öffentliche Gesundheitsdienst grundsätzlich gestärkt werden muss. Ich bin überzeugt, dass es dabei nicht nur um mehr Personal vor Ort geht, sondern auch eine fachliche Unterstützung durch ein neues Landesgesundheitsamt notwendig ist.“
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