Sachsens Demokratieministerin Katja Meier, die Rektorin der Technischen Universität Dresden Professorin Dr. Ursula M. Staudinger und die Didaktikerin Professorin Dr. Anja Besand haben heute die neue John-Dewey-Forschungsstelle für die Didaktik der Demokratie – kurz JoDDiD – vorgestellt.
Demokratieministerin Katja Meier: „Die neue Forschungsstelle ist ein Methodenlabor für wirksame und passgenaue Demokratiearbeit in Sachsen. Sie wird Bildungsträgern und Kommunen praktische Instrumente an die Hand geben, um neue Zielgruppen für die politische Bildung zu erreichen. Mit einer wissenschaftlichen Einrichtung, die die außerschulische politische Jugend- und Erwachsenenbildung speziell in den Blick nimmt, stärken wir die vielfältige Demokratielandschaft in Sachsen.“
Die John-Dewey-Forschungsstelle für die Didaktik der Demokratie wird als eigenständige Forschungseinheit an der Professur für die Didaktik der politischen Bildung etabliert und administrativ angebunden.
Rektorin der Technischen Universität Dresden Professorin Dr. Ursula M. Staudinger: „Als Universität vermitteln wir unseren Studierenden einerseits spezifische Fachkenntnisse. Andererseits wollen wir aber auch sicherstellen, dass alle Absolventen Grundkompetenzen jenseits des Fachlichen erwerben, zum Beispiel in den Bereichen Nachhaltigkeit und Demokratiefähigkeit. Denn wir leben in einer Zeit mit weltweit beobachtbaren populistischen Tendenzen, die eine freiheitlich demokratische Rechtsordnung infrage stellen.
Auch mit dieser neuen Forschungsstelle für Demokratiedidaktik, die sich mit ihrer Arbeit verstärkt außeruniversitären, außerschulischen Gruppen zuwendet, wollen wir als TU Dresden dazu beitragen, die gegenwärtigen Herausforderungen unserer demokratischen Gesellschaft zu meistern.“
Geleitet wird die John-Dewey-Forschungsstelle für die Didaktik der Demokratie von der bundesweit renommierten Didaktikerin Anja Besand, die seit 2009 an der Technischen Universität Dresden zukünftige Lehrerinnen und Lehrer ausbildet und unter anderem das Projekt „Starke Lehrer – starke Schüler“ leitet.
Sie war außerdem an der Erarbeitung des Handlungskonzeptes der Staatsregierung zur politischen Bildung an sächsischen Schulen „W wie Werte“ zentral beteiligt und hat im Jahr 2020 im Sachverständigenrat der Bundesregierung an der Erarbeitung des „16. Deutschen Kinder und Jugendberichts“ mitgearbeitet.
Professorin Dr. Anja Besand: „Politische und damit demokratische Bildung als politisches Selbst- und Weltverstehen wird in konkreten Lebenssituationen, an spezifischen Problemen und in realen Konflikten erfahren. Interessen, Werte, Anerkennung und Ressourcen müssen dabei immer wieder neu gesellschaftlich verhandelt werden. Politik ist kein rein rationaler Akt, sondern ist verbunden mit emotionalen Komponenten.
Empathie, Engagement und Begeisterung, aber auch Verärgerung, Wut und Enttäuschung sind Bestandteile des Politischen. Politische Bildung muss in die Milieus eingebettet sein, in denen Politik erlebt und erfahren, Konflikte ausgehandelt und Krisen durchgestanden werden. Diesem Selbstverständnis trägt die Arbeit an der JoDDiD Rechnung.“
Die Forschungsstelle ist im sächsischen Koalitionsvertrag verankert und wird vom Freistaat Sachsen gefördert. Staatsministerin Katja Meier übergab der Rektorin der Technischen Universität einen Förderbescheid des Freistaates in Höhe von 43.000 Euro für die Monate Oktober bis Dezember 2020.
Mit Inbetriebnahme des Regelbetriebes im Jahr 2021 erfolgt die Förderung dann jeweils nach Vorlage des jährlichen Maßnahme- und Finanzplans. Insgesamt sind bis Ende der Legislaturperiode im Rahmen des Programms „Start 2020“ 2,46 Millionen Euro für die Entwicklung der John-Dewey-Forschungsstelle eingeplant.
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