Die Jazztage Dresden werden, von einem Artikel auf BILD.de am späten Nachmittag des gestrigen Montags ausgehend, mit heftiger Kritik konfrontiert. Herr Lauterbach wird dabei mit den Worten zitiert, bei den Veranstaltungen der Jazztage handele sich um einen „völlig unethischen Menschenversuch“ und fordert das Ende des Festivals.
Diese Aussage ist diffamierend, entbehrt jeglicher Grundlage und wertet Menschen, die eine Veranstaltung besuchen ebenso wie die Organisatoren und Mitarbeiter derselben auf eine Weise ab, die finsterste Zusammenhänge suggeriert. „Wir verbitten uns derartige Anschuldigungen und Äußerungen gegenüber dem Festival, unseren Gästen und der Landeshauptstadt Dresden aufs Schärfste!“, so Jazztage-Dresden-Intendant Kilian Forster.
Alle Veranstaltungen der Jazztage Dresden werden selbstverständlich unter Einhaltung des genehmigten Hygienekonzeptes durchgeführt. Mit verleumderischen Aussagen und Berichten wird eine ganze Branche diffamiert und im schlimmsten Fall sehendes Auges in Mitleidenschaft gezogen, die bereits seit März zu den am schwersten von der aktuellen Krise betroffenen gehört.
Diese Branche versucht mit aller Kraft, unter Einhaltung aller geltenden Regeln und gebotenen Schutzmaßnahmen, Kultur noch zu ermöglichen. Hier ist, insbesondere von im öffentlichen Raum erfahrenen Mandatsträgern, eine mit Bedacht gewählte und ausgewogene Kommunikation zu erwarten und keine, die zu Mutmaßungen, Anfeindungen und Spaltung beiträgt.
„Die Jazztage Dresden veranstalten aktuell im 20. Jahr Konzerte im weiten Feld des Jazz. Kunst und Kultur ist für uns alle wichtige Seelennahrung – deren Ermöglichung ist der Kern unserer Arbeit. Die Gesundheit in all ihren Aspekten bei Festivalgästen, Künstlern und allen Mitarbeitern war schon immer selbstverständlicher Bestandteil unserer Arbeit. Diese hat in diesem Jahr eine neue Dimension erhalten.
Die Jazztage Dresden haben auf Grundlage der geltenden gesetzlichen Bestimmungen (Sächsische Corona-Schutz-Verordnung und Allgemeinverfügung der Landeshauptstadt Dresden) ein umfangreiches Hygienekonzept erarbeitet und entwickelt, das geprüft und genehmigt wurde. Die Veranstaltungen des Festivals finden NUR unter Einhaltung der dort festgelegten Bestimmungen statt. Die Platzierung von Gästen in freiwilligen 10-er Infektionsgruppen ist in Hygienekonzepten verschiedener Veranstalter, ebenso wie bei den Jazztagen, genehmigt und entspricht den gesetzlichen Vorgaben.
In allen Innenbereichen besteht Maskenpflicht. Das Abnehmen der Mund-Nasen-Maske nach Erreichen des eigenen Sitzplatzes war in Dresden bis gestern (26. Oktober) gestattet. Darüber hinaus hatten wir bislang in jedem Konzert einen zusätzlichen, separaten Mund-Nasen-Schutz-Pflichtbereich eingerichtet, in den wir Gäste auf Wunsch umplatziert haben. Alle Gäste konnten sich in diesen Bereich umbuchen lassen. Nicht nur diejenigen mit Tickets aus der Vor-Corona-Zeit, wie im Artikel fälschlicherweise berichtet“, so Forster weiter.
Die 10-er Infektionsgruppen werden als Freiwillige Infektionsgruppen bezeichnet, da jeder Gast die Möglichkeit hat, sich in diesen Mund-Nasen-Schutz-Pflichtbereich umbuchen zu lassen. Alle Ticketkäufer wurden an unterschiedlichen Stellen (Ticketkauf, Website, Newsletter, etc.) darüber informiert.
Hier ein Auszug auf dem genehmigten Hygienekonzept
Während des Festivals Jazztage Dresden sind vom 21.10. – 23.11.2020 ca. 50 Veranstaltungen geplant. Diese finden in den Konzertsälen Ostra-Dome und Ostra-Studios (teilweise parallel) statt.
Der Besucherbereich Ostra-Dome und Ostra-Studios umfasst gesamt ca. 2.800 m² zzgl. des 1.200 m² großen Außenbereiches auf der Plaza. Hinzu kommt der Backstage-Bereich für Künstler mit ca. 400 m².
Die Besucherzahl von 1.000 Personen wird, beide Säle zusammengezählt, zu keinem Zeitpunkt überschritten.
Die stark reduzierten Kapazitäten sind folgende
OSTRA-STUDIOS: 456 Sitzplätze (1.300 Personen wären normal als Stehplatzkonzert möglich)
OSTRA-DOME: 898 Sitzplätze (ca. 3.000 Personen wären normal als Stehplatzkonzert möglich, allerdings aufgrund der Zeltbauweise nur 1.078 feuerpolizeilich zugelassen)
Folgende Maßnahmen zur Abstandswahrung werden ergriffen.
– Alle Konzerte finden als Sitzplatzkonzerte in Reihenbestuhlung mit nummerierten Reihen und Plätzen statt.
– Die Abstände zwischen den Stuhlreihen wird von 84 cm auf 1 m erweitert.
– Nach jeweils einer freiwilligen Infektionsgruppe von max. 10 Personen sind 2 Stühle, bzw. mindestens 100 cm (z.B. Gang) zum nächsten Stuhl frei.
– Die Nachverfolgung der Sitzplätze ist zu 100% garantiert.
– Empfehlung zum Tragen einer Mund-Nasen-Maske besteht auch während des Konzertes, ist jedoch ab Einnahme des Sitzplatzes nicht mehr zwingend erforderlich.
– In jedem Konzert gibt es einen extra von 4 Seiten per Wand oder Gang abgetrennten Bereich mit Mund-Nasen-Maskenpflicht.
– Dieser ermöglicht es Risikogruppen oder Personen, die nicht freiwillig in einer 10-er Infektionsgruppe sitzen wollen, sich dort noch sicherer mit Mund-Nasen-Maske zu platzieren.
Die Freiwilligkeit der 10-er Infektionsgruppen ist durch folgende Punkte gewährleistet.
– Die Käufer wählen ihren Sitzplatz selbst und von Hand im Ticketsystem aus und entscheiden sich freiwillig, sich neben andere Käufer zu setzen.
Im Artikel wird formuliert „Ein Blick in dieses Hygienekonzept…“. Hinter „Hygienekonzept“ liegt ein Link, der scheinbar zum Hygienekonzept führt. Dies ist nicht korrekt. Dieser Link führt an die Stelle der Jazztage-Website, an der „Das Wichtigste in Kürze“ der im Hygienekonzept festgelegten Vorgaben für das Publikum kommuniziert wird. Dies ist in dem dort zu findenden Text eindeutig zu erkennen. www.jazztage-dresden.de/de/startseite/ oder www.jazztage-dresden.de/de/programm/veranstaltung/hygienekonzept/
„Die Anfrage von Bild.de wurde an die allgemeine Jazztage-Mailadresse gesandt, an die derzeit täglich hunderte von Ticketmails, Umbuchungsanfragen und andere Nachrichten eingehen. Diese Mail wurde erst nach erfolgter Veröffentlichung des BILD.de-Artikels von uns gelesen.
Für Presseanfragen stehen wir immer zur Verfügung. Jedoch wurde weder die Presseagentur der Jazztage Dresden, die regelmäßig von Pressevertretern angefragt wird, noch das Festivalbüro selbst oder direkte Kontakte der Festivalleitung angefragt“, sagt Tanja Grandmontagne, Geschäftsführerin der Jazztage Dresden.
Zu fragen bleibt auch, warum der vorgenannte Artikel heute NICHT in der gedruckten Form erschienen ist.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass sich die obigen Erläuterungen auf den Stand der gesetzlichen Verordnung bezieht, der bis zum 26. Oktober gültig war. Ab heute, 27. Oktober, 0 Uhr, gilt in der Landeshauptstadt Dresden eine neue Allgemeinverfügung mit erweiterten Vorgaben, die die Jazztage Dresden selbstverständlich vollumfänglich umsetzen.
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