Staatsminister Thomas Schmidt hat heute (18. Oktober 2020) in Burgstädt der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde einen Fördermittelbescheid in Höhe von 83 040 Euro überreicht. Mit den Mitteln aus dem Sonderprogramm Denkmalpflege des Freistaates Sachsen soll die Orgel in der Burgstädter Stadtkirche saniert und so ihren neuen „alten“ Klang erhalten.

Dazu soll die Orgel der Firma Sauer aus dem Jahr 1904 komplett gereinigt werden. Hinzu kommen notwendige Reparaturen und der Ersatzeinbau von zwei Registern. Außerdem sollen Maßnahmen zur Schimmelvermeidung getroffen werden. Abschließend ist eine genaue Nachintonierung im Sinne des Orgelbauers Wilhelm Sauer geplant. Für die gesamte Maßnahme sind Kosten in Höhe von 123 040 Euro geplant.

„Wir haben in Sachsen ein sehr großes und vielfältiges bauliches Erbe, das viele Anstrengungen abverlangt, es zu erhalten. In den vergangenen 30 Jahren haben wir rund 3,6 Milliarden Euro in den Denkmalschutz investiert – über verschiedene Förderprogramme sowie in eigene Gebäude“, sagte Staatsminister Schmidt. „Die Burgstädter Stadtkirche, der ich lokal natürlich besonders verbunden bin, blickt im Laufe der Jahrhunderte auf viele Zerstörungen aber auch Erneuerungen zurück. Ich freue mich sehr, dass nun der alte Klang in diese Gemäuer zurückkehrt und langfristig erhalten werden soll.“

Zunächst sollen Winddrücke, Stimmtonhöhe und der Zustand einzelner Baugruppen dokumentiert werden. Sämtliche Bälge werden gereinigt und bei Bedarf neu beledert, sodass keine Luft mehr ungenutzt entweichen kann. Alle 2 560 Pfeifen werden ausgebaut, gereinigt, repariert, gegen Schimmelpilz behandelt und wieder registerweise eingebaut. Den Ursachen der Schimmelentstehung soll durch eine Querlüftung im Orgelraum und einer teilweisen Öffnung an der Spieltischrückwand entgegnet werden.

Der Spieltisch wird außerdem teilweise demontiert, sodass innenliegende Säuberungen, Reparaturen und Nachjustierungen ausgeführt werden können. Die Ton- und Registertrakturen werden ebenfalls kontrolliert, gereinigt, nach Erfordernis repariert und neu justiert. Zum Abschluss erfolgt eine Intonation durch einen Spezialisten für Sauer-Orgeln. Dieser strebt ein originalgetreues Klangbild an, das an vergleichbaren Instrumenten in der Michaeliskirche Leipzig, der Thomaskirche Leipzig oder der Lutherkirche Chemnitz in den letzten Jahren hergestellt wurde.

Hintergrund:

Zur Förderung national wertvoller und besonders hochwertiger sächsischer Kulturdenkmale legt der Freistaat Sachsen seit dem Jahr 2013 ein eigenständiges Förderprogramm auf. Über dieses Sonderprogramm Denkmalpflege werden die Mittel zur Komplementärfinanzierung von Bundesförderprogrammen bereitgestellt. Darüber hinaus werden insbesondere Kirchen, Herrenhäuser und Schlösser, aber auch Garten- und Industriedenkmale erhalten.

Für die Bewilligung der Förderung von bedeutsamen Denkmalen ist das Landesamt für Denkmalpflege zuständig. Die Fördermittel werden finanziert aus Mitteln des Freistaates Sachsen auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes. Aufgrund des hohen Bedarfs an Fördermitteln für die reiche sächsische Denkmallandschaft wurden die Haushaltsmittel für das Sonderprogramm Denkmalpflege im Doppelhaushalt 2019/2020 auf jährlich zehn Millionen Euro erhöht.

„Vergessene“ Häuser in Leipzig: Impressionen des Verfalls + Bildergalerie, Update 13.10.2020 & Übersichtskarte

https://www.l-iz.de/politik/leipzig/2020/10/Vergessene-Haeuser-in-Leipzig-Impressionen-des-Verfalls-347491

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar