Auf den beiden sächsischen Experimentierfeldern EXPRESS und „Landnetz“ werden unter dem Dach der Zukunftsinitiative simul+ seit einigen Monaten neue Anwendungen für den ländlichen Raum erprobt. Heute (23. September 2020) wurden unter der Federführung der Vodafone Stiftungsprofessur Mobile Nachrichtensysteme der Technischen Universität Dresden für Landnetz und dem Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Leipzig für EXPRESS zusammen mit Prof. Dr. Georg Prinz zur Lippe die ersten Forschungsresultate auf dem Weingut Schloss Proschwitz vorgestellt. Virtuell konnten deutschlandweit Experten verfolgen, wie eine Auswahl an Anwendungen der Projekte in Meißen live demonstriert wurde.

„Die enorme Geschwindigkeit der technischen Entwicklungen in den Bereichen Sensorik, Robotik, Automation, Künstliche Intelligenz sowie Big Data bieten der regionalen Entwicklung und damit auch der Wirtschaft neue Chancen“, sagte Staatsminister Thomas Schmidt.

„Mit den beiden sächsischen Experimentierfeldern EXPRESS und Landnetz haben wir zwei außergewöhnliche Pilotprojekte in unserer Zukunftsinitiative simul+. Ich freue mich, dass wir solche innovativen Forschungsvorhaben mit unseren Partnern, aber vor allem mit der Unterstützung des Bundes umsetzen können!“

Fünf Anwendungen wurden heute von den Wissenschaftlern demonstriert, darunter der Einsatz von Drohnen und Sensoren sowie deren Datenmanagement. Präsentiert wurden auch 5G-Campusnetze, mittels derer in nicht versorgten Gebieten für alle Anwendungen ein Netz zur Verfügung gestellt werden kann.

Insbesondere Anwendungen wie Augmented Reality („Erweiterte Realität“) werden durch den Mobilfunkstandard 5G ermöglicht. Diese computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung kann dabei zum Beispiel bei der Weinlese oder der Reparatur von Maschinen wesentlich zur Effizienzsteigerung beitragen.

„Durch das Experimentierfeld Landnetz wird überhaupt erst einmal klar, welche Kommunikations- und Cloudansätze für welche Anwendungen der Landwirtschaft und des ländlichen Raums erforderlich beziehungsweise geeignet sind. Zudem ist Landnetz der Impulsgeber und Erfinder für landwirtschaftliche beziehungsweise ländliche Campusnetze, die als mobile oder ortunveränderliche Varianten ergänzend zu öffentlichen Mobilfunknetzen als quasi private Funknetze mit eigenen Cloudfunktionalitäten genutzt werden können, um die Digitalisierung maximal schnell und weitestgehend unabhängig von Glasfaser- oder Mobilfunkausbau-Initiativen beziehungsweise Ausbauverpflichtungen vorantreiben zu können“, so Dr. Norman Franchi von der Technischen Universität Dresden.

Dr. Ingolf Römer von der Universität Leipzig: „EXPRESS steht für Experimentierfeld zur datengetriebenen Vernetzung und Digitalisierung in der Landwirtschaft. Hinter dem Namen verbirgt sich ein sehr praktischer Ansatz: EXPRESS will dazu beitragen, dass landwirtschaftliche Betriebe aus der Vielzahl möglicher digitaler Anwendungen passgenaue Lösungen für den eigenen Bedarf finden.

Ob Drohnen, Sensoren, Datenmanagementsysteme: Gerade kleine und mittlere Betriebe stehen oft vor der Frage, welche Verfahren für sie am besten geeignet sind. EXPRESS testet marktreife Technologien – zugleich werden die Potenziale vernetzter digitaler Technologien erforscht. Damit wird der Weg für einen nachhaltigen und effizienten Pflanzenbau bereitet.“

Hintergrund:

In einem wichtigen Baustein des „Zukunftsprogramms Digitalpolitik Landwirtschaft“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) werden Experimentierfelder im gesamten Bundesgebiet aufgebaut und betrieben, die untereinander koordiniert und vernetzt agieren. Aufgabe dieser Experimentierfelder ist der Technologie- und Wissenstransfer. Die beiden sächsischen Experimentierfelder EXPRESS und Landnetz werden vom BMEL mit rund zehn Millionen Euro gefördert.

Mit EXPRESS und Landnetz sind zwei der bundesweit 14 Experimentierfelder Teil des simul+InnovationHub. Der InnovationHub ist eine Säule der Zukunftsinitiative simul+ des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung. Im simul⁺InnovationHub werden aktuelle Forschungsergebnisse und neue Ideen in praktische Anwendungen überführt. Der simul+InnovationHub schafft etwa in regionalen Erprobungsfeldern die Möglichkeit, unterschiedliche Anwendungen in der Praxis zu testen.

Dienstag, der 22. September 2020: Substanzverlust für die Kultur, Substanzgewinn für die Schulen

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