Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten am Städtischen Klinikum Dresden (Friedrichstadt und Neustadt) und an den Standorten der Muldentalkliniken in Grimma und Wurzen für Mittwoch im Rahmen der Tarifrunde des öffentlichen Dienstes zum Warnstreik auf.
Gerade noch wurde den Beschäftigten in der öffentlichen Daseinsvorsorge und speziell im Gesundheitswesen für ihre Leistung in der Corona-Pandemie applaudiert. Doch bei den Tarifverhandlungen wollen die Arbeitgeber von Aufwertung und Anerkennung nichts mehr wissen – das passt nicht zusammen. Deshalb machen die Beschäftigten von Kliniken und Gesundheitseinrichtungen am Mittwoch bundesweit Druck für ihre Tarifforderungen.
Ablaufplanung für die einzelnen Klinikstandorte:
Städtisches Klinikum Dresden-Friedrichstadt:
Ab 6 Uhr Treffen vor dem Klinikgelände, Friedrichstr. 41, ab 8 Uhr Demo zum Dresdner Volkshaus am Schützenplatz mit anschließender Kundgebung
Städtisches Klinikum Dresden Neustadt:
Ab 6 Uhr Treffen vor dem Klinikgelände, Industriestr. 40, ab 8 Uhr individuelle Fahrt zum Dresdner Volkshaus am Schützenplatz mit anschließender Kundgebung
Muldentalklinik Grimma
Ab 6 Uhr Treffen vor dem Klinikgelände, Kleiststr. 5, ab 8 Uhr Fahrt zum Hotel Schlossblick in Trebsen mit anschließender Kundgebung
Muldentalklinik Wurzen
Ab 6 Uhr Treffen vor dem Klinikgelände, Kutusowstr. 70, ab 8 Uhr Fahrt zum Hotel Schlossblick in Trebsen mit anschließender Kundgebung
ver.di fordert für alle 2,3 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen eine Lohnerhöhung von 4,8 Prozent, mindestens 150 Euro und die Anhebung der Azubi-Vergütung um 100 Euro. Außerdem erwarten die Beschäftigten Entlastung durch zusätzliche freie Tage und die Angleichung der Arbeitszeiten im Osten an das westdeutsche Niveau
Für das Gesundheitswesen führen die Tarifparteien zusätzliche Gespräche, um die spezielle Situation in den Blick zu nehmen. ver.di erwartet unter anderem eine Pflegezulage von 300 Euro, eine bessere Bezahlung im Öffentlichen Gesundheitsdienst und die Begrenzung der Arbeitszeit im Rettungsdienst auf 45 Stunden pro Woche. Zudem sollen die Versprechen aus der letzten Tarifrunde umgesetzt werden, auch im Gesundheitswesen die Pausen in Wechselschicht auf die Arbeitszeit anzurechnen und den Samstagszuschlag auf 20 Prozent anzuheben.
Zeitgleich mit den Tarifaktionen kommen in Berlin die Gesundheitsministerinnen und -minister des Bundes und der Länder zusammen. Sie sind die Adressaten einer Foto-Petition, in der sich tausende Krankenhausbeschäftigte für gute Rahmenbedingungen einsetzen.
Sie fordern verbindliche Vorgaben für genug Personal, eine bedarfsgerechte Finanzierung statt Pauschalen sowie die Rückführung ausgegliederter Bereiche in die Kliniken. Die Petition wird Bundesminister Jens Spahn (CDU) und seinen Länderkolleginnen und -kollegen am Mittwoch in Berlin übergeben.
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