Am 1. September 2020 war der Verhandlungsauftakt für die Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes im Bund und den Kommunen. Der Start in diesen Tarifverhandlungen war eher enttäuschend und machte noch einmal mehr als deutlich, mit welcher Haltung insbesondere die kommunalen Arbeitgeber in diese Tarifauseinandersetzung gehen.
„Es ist mehr als nur ein Ausschlagen unserer ausgestreckten Hand weit vor dem eigentlichen Verhandlungsstart.“, so Oliver Greie, Landesbezirksleiter der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. „Es ist ein Schlag ins Gesicht auf die gerade in der Pandemiesituation erbrachten Leistungen der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes. Hier wurde noch geklatscht und jetzt soll Verzicht geübt werden – das passt nicht zusammen!“
Mit Blick auf die am kommenden Wochenende in Potsdam angesetzte zweite Verhandlungsrunde wird seitens der Gewerkschaft ver.di auch von den kommunalen Arbeitgebern der Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und ihren jeweiligen Vertreter*innen erwartet, dass man sich ernsthaft mit den gewerkschaftlichen Forderungen auseinandersetzt und die Beschäftigten in den öffentlichen Verwaltungen, in den Kitas, den kommunalen Krankenhäusern, der Abfallwirtschaft, der Trinkwasserversorgung, den Sparkassen und in vielen anderen Bereichen nicht nur mit Klatschen und guten Worten dankt.
Öffentliche Dienstleistungen und Daseinsvorsorge gibt es nicht zum Nulltarif. Zur Attraktivität des öffentlichen Dienstes und der künftig noch dringenderen Nachwuchsgewinnung gehört auch eine gute Einkommensentwicklung, die nicht noch mehr hinter andere Branchen zurückfallen darf.
Und eines stellt ver.di klar: „auch wenn wir wegen Corona und einzuhaltender Hygiene- und Abstandsregelungen in unseren Streikmaßnahmen eingeschränkt sind, werden wir wenn notwendig, zu anderen Maßnahmen greifen. Kreativität kennt keine Grenzen“, so Oliver Greie.
Ver.di verhandelt für 2,3 Millionen Beschäftigte im Bereich des Bundes und der Kommunen. Allein in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen betrifft es gut 168.000 Beschäftigte.
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