Der Stiftungsrat des Schlesischen Museums zu Görlitz hat heute (16. September 2020) eine neue Museumsdirektorin als Nachfolgerin des Gründungsdirektors Dr. Markus Bauer gewählt. Dieser wird nächstes Jahr aus Altersgründen ausscheiden. Seine Nachfolgerin ist Frau Dr. Agnieszka Gąsior, die ab dem 1. Mai 2021 die Leitung des Museums übernehmen wird.
Der Historiker Dr. Markus Bauer hat das Haus im Görlitzer Schönhof seit 1999 in der Funktion des Direktors aufgebaut und geleitet und als ein modernes Museum der Kultur und Geschichte des transnationalen Kulturraums Schlesien geprägt.
Die in Jelenia Góra (Hirschberg) gebürtige Kunsthistorikerin Dr. Agnieszka Gąsior verfügt über langjährige Erfahrungen der wissenschaftlichen Forschung und Ausstellungspraxis in Bezug auf die Regionen des gemeinsamen deutsch-polnischen Kulturerbes, allen voran Schlesien. Über anderthalb Jahrzehnten war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) an der Universität Leipzig tätig.
„Der neuen Direktorin, Frau Dr. Agnieszka Gasior, wünsche ich viel Erfolg an der Spitze eines einzigartigen Museums, das ein ganz wichtiger Ort der Begegnung, des Austauschs und der Kultur ist. Unter der neuen Leitung öffnen sich für das Museum in der Europastadt Görlitz neue Perspektiven in der europäischen, grenzüberschreitenden kulturellen Zusammenarbeit insbesondere mit Polen.
Gleichzeitig möchte ich dem Gründungsdirektor Dr. Markus Bauer herzlich danken. Dass das Museum heute ein Leitmuseum und Kompetenzzentrum der Geschichte Schlesiens ist, ist maßgeblich sein Verdienst“, betont Ministerpräsident Michael Kretschmer.
„Das Schlesische Museum zu Görlitz ist ein besonderer kultureller wie touristischer Anziehungspunkt an der östlichen Landesgrenze des Freistaates. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit der neuen Direktorin Frau Dr. Agnieszka Gąsior.
Ich wünsche ihr viel Erfolg bei der Weiterentwicklung dieser einzigartige Einrichtung in der sächsischen Kulturlandschaft – vor allem auch im Hinblick auf die Erschließung neuer Besuchergruppen und der Verankerung des Museums in der Görlitzer Museumslandschaft aber auch beim wichtigen Thema der Digitalisierung. Großer Dank gilt Herrn Dr. Markus Bauer für die in zwei Jahrzehnten geleistete ausgezeichnete Museumsarbeit in Görlitz“, so Staatsministerin Barbara Klepsch.
Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Frau Staatsministerin Prof. Monika Grütters: „Görlitz liegt in der alten Kulturlandschaft Schlesien direkt im Herzen Mitteleuropas: Hier ist die grenzüberschreitende Pflege des gemeinsamen deutsch-polnisch-tschechischen Kulturerbes gelebte Realität.
Genau dafür steht Agnieszka Gąsior mit ihrer Biografie. Ich bin überzeugt, dass sie dem Schlesischen Museum zu Görlitz mit ihrer ausgewiesenen Expertise spannende Impulse bei der Vermittlung dieses einzigartigen kulturellen Erbes geben wird. Mein Dank gilt Markus Bauer, ohne dessen langjähriges Engagement der Erfolg und die Reputation dieses Museums nicht vorstellbar wären.“
Das Schlesische Museum zu Görlitz ist in der Form einer rechtsfähigen Stiftung des bürgerlichen Rechts organisiert und wird zu gleichen Teilen vom Bund und vom Freistaat Sachsen institutionell gefördert. Weitere Stifter sind die Stadt Görlitz sowie die Landsmannschaft Schlesien e.V.
Zweck der Stiftung und ihres Museums ist die Förderung der Pflege und Erhaltung von Kulturwerten aus der schlesischen Geschichte und Tradition. Die Stiftung soll auf der Grundlage des § 96 des Bundesvertriebenengesetzes (BVFG) als zentrale Einrichtung die Kulturgeschichte Schlesiens erforschen, dingliches Kulturgut sammeln, erhalten und museal präsentieren mit dem Ziel, Vergangenheit und Gegenwart der gesamten Kulturregion Schlesien dem deutschen und internationalen Publikum bekannt und verständlich zu machen.
Einbezogen in die Bestrebungen der Bundesrepublik Deutschland und des Freistaates Sachsen soll das Museum auch aufgrund seiner geographischen Lage einen Beitrag zur Verständigung mit der Republik Polen und der Tschechischen Republik leisten.
Dem Stiftungsrat gehören Vertreter der Bundesrepublik Deutschland, des Freistaates Sachsen, der Stadt Görlitz, der Landsmannschaft Schlesien sowie bis zu drei Persönlichkeiten des kulturellen oder wissenschaftlichen oder politischen Lebens an. Die Stiftung verfügt über einen Wissenschaftlichen Beirat. Der Stiftungsrat folgt der Empfehlung einer Auswahlkommission.
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