Die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch eröffnet in Vertretung des Sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer heute (4. September 2020) das Musikfest Erzgebirge 2020. Zehn Jahre nach der Gründung des Festivals fahren die Organisatoren momentan behutsam auf Sicht.
Sie haben sich die Herausforderungen, die die weltweite Corona- Pandemie mit sich gebracht hat, genau angesehen und manches umgeplant. Nun präsentiert das Musikfest-Team um seinen langjährigen Intendanten Hans-Christoph Rademann trotz aller Herausforderungen einen künstlerisch herausragenden Jahrgang.
Die Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch: „Nach langen Monaten von Unsicherheit können wir mit dem Musikfest Erzgebirge wieder ein gemeinschaftliches Erlebnis klassischer Live-Musik genießen. Die zahlreichen hochkarätigen Veranstaltungen sind ein wunderbarer Anlass, um das schöne Erzgebirge zu besuchen. Damit ist das Musikfest Erzgebirge ein schönes Sinnbild für den Brückenschlag zwischen Kultur und Tourismus, den wir in Sachsen verstärkt gehen wollen.“
Prof. Hans-Christoph Rademann, Intendant des Musikfestes Erzgebirge: „Mit der h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach, dirigiert von Philippe Herreweghe, haben wir vor genau zehn Jahren in Schwarzenberg das allererste Musikfest Erzgebirge glanzvoll eröffnet. Das diesjährige Auftaktkonzert, bei der die h-Moll-Messe nun erneut erklingen wird, verstehe ich als Reverenz an unsere Anfänge, als Anklang, als Echo dieses Musikfest-Konzerts – und hoffe, dass es seinerseits in uns allen weiterklingen möge.
Bachs Musik kann uns Freude, Zuversicht, Trost und auch Hoffnung geben. Mich persönlich fasziniert immer wieder das Credo der h-Moll-Messe. Hier hat Johann Sebastian Bach beim Übergang ins Resurrektionem eine freudige Zukunftsvision musikalisch dargestellt, die mehr als eine Vision, ja eine Gewissheit ist. Wir alle brauchen eine solche freudige Zukunftsvision für unser Leben.“
Dr. Matthias Rößler, Präsident des Sächsischen Landtages und Schirmherr des Musikfestes: „An Aufgeben hat beim Musikfest Erzgebirge niemand gedacht, aber es war doch lange nicht klar, ob und unter welchen Bedingungen wir unser Fest der Musik feiern können. Nun finden wir zu Konzerten und Gottesdiensten zusammen und können vielleicht intensiver denn je diese wunderbare Kraft und Zuversicht spüren, die von Musik ausgeht. Wir können sie alle gut gebrauchen.“
Frank Vogel, Landrat des Erzgebirgskreises und Kuratoriumsvorsitzender des Musikfestes: „Die kulturelle Erfolgsgeschichte des Musikfestes, des es auf einzigartige Weise versteht, musikalischen Hochgenuss, außergewöhnliche Spielstätten, ehrwürdige Sakralbauten und die Kulturhistorie der Region zu vereinen, findet seine Fortsetzung.
Das Festivalmotto „Vom Berge her“ reiht sich in das Jahr der Industriekultur ein. Die 4. Sächsische Landesausstellung beleuchtet die Facetten der industriellen Entwicklung, die in der über 800 Jahre währenden Montangeschichte des Erzgebirges gründet sowie Beschäftigung, Stabilität und Wohlstand ermöglichte. Dies war auch Voraussetzung für die Entwicklung eines reichen Kunst- und Kulturlebens.“
Bis zum 13. September 2020 finden insgesamt zwölf hochkarätige Konzerte in den Bergstädten der Region statt. Den festlichen Konzertaufakt bestreitet Festivalintendant Rademann, der 2013 zum Leiter der Internationalen Bachakademie Stuttgart berufen wurde, mit »seinem« Stuttgarter Ensemble, der Gaechinger Cantorey.
In den Folgetagen sind dann vielversprechende Nachwuchsensembles und renommierte Künstler im Erzgebirge zu Gast: der Männerchor »Sonat Vox«, die Lautenistin Christina Pluhar mit ihrem Ensemble L’Arpe(iata, der Dresdner Kammerchor und der Tölzer Knabenchor. Der gefeierte Sänger a.D. Thomas Quasthoff wird als Sprecher in einem ganz besonderen Liederabend mitwirken.
Das beliebte „Nachtklang“-Konzert, bei dem sich drei verschiedene Ensembles mit ausgefallenen Programmideen um den Publikumspreis, eine CD-Produktion bei Deutschlandfunk Kultur, bewerben können, findet dieses Jahr in der Ritter-Georg-Halle in Schwarzenberg statt.
Restkarten sind dieses Jahr ausschließlich über die E-Mail-Adresse ticket@musikfest-erzgebirge.de erhältlich. Die Veranstalter weisen jedoch darauf hin, dass sieben von zwölf Veranstaltungen bereits ausverkauft sind. Aktuelle Informationen dazu finden Sie auf der Webseite musikfest-erzgebirge.de und auf dem Facebook-Kanal des Festivals.
Leider fällt das traditionelle Sängerfest dieses Jahr aus. Fast sechshundert Sängerinnen und Sänger hätten dafür intensive Chorproben absolvieren müssen, was unter den gegenwärtigen Umständen nicht zu verwirklichen gewesen wäre. Aber die Organisatoren versprechen: das geplante Sängerfest im Erzgebirgsstadion wird 2021 nachgeholt.
Die neue Leipziger Zeitung Nr. 82: Große Anspannung und Bewegte Bürger
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