18 Bäuerinnen und Bauern der AbL Sachsen haben mit einer Kuh und 3 Traktoren vor der sächsischen Staatskanzlei in Dresden gegen die aktuellen Förderrichtlinien der Mutterkuhprämie protestiert. AbL Landessprecher Danilo Braun und AbL Geschäftsführer für Sachsen Clemens Risse trugen die Problematik den beiden Vertretern des SMEKUL, Staatssekretärin Frau Gisela Reetz und Abteilungsleiter Herrn Daniel Gellner vor.
Im Kern ging es um die unfaire Mutterkuhprämie und um die Dringlichkeit eines Wechsels in der Agrarpolitik – weg von dem Gießkannenprinzip hin zur Gemeinwohlprämie mit mehr Tierwohl und fairen Fördermodellen aller Betriebe.
Staatssekretärin Reetz nahm Stellung zu den Forderungen der AbL-Vertreter und lud die AbL Sachsen zu weiteren Gesprächen ins Ministerium ein. Zum Abschluss übereicht die AbL ein Kuhhorn für den Schreibtisch des Ministers. Dieses soll symbolisch an die Forderungen der Bauern erinnern.
Forderungen der AbL für die Landwirtschaftspolitik in Sachsen
1. Eine reine Mutterkuhprämie ist nicht zielführent weil:
A) Rinder als Rauffutterfresser egal ob Milch- oder Mutterkuh in der Vegetationszeit müssen Weidezugang erhalten. Das ist das wichtigste Kriterium für Tierwohl.
B) Bei reiner Förderung der Stallbedingungen (was aus Tierschutzsicht gut ist) fallen die Betriebe mit ganzjähriger Freilandhaltung durch das Raster
C) Die AbL fordert die Änderung der Mutterkuhprämie in eine Weidekuhprämie
Diese Weidekuhprämie sollte schon ab dem 2. Tier gezahlt werden, damit auch kleinere Betriebe die Möglichkeit einer Förderung erhalten.
2. Sachsen muss sich endlich um ein Agrarstrukturgesetz bemühen, damit landwirtschaftsfernen Investoren der Zugang zu landwirtschaftlicher Nutzfläche erheblich erschwert wird. In diesem Zusammenhang fordern wir auch eine Transparenz bei Landkäufen. Pacht- und Kaufpreis sollte gedeckelt werden.
3. Landeseigene Flächen sollten nach einem Punktesystem vergeben werden, damit auch kleinere Betriebe und Junglandwirte die Möglichkeit zu pachten erhalten. Die AbL hat ein Punktesystem welches praxiserprobt ist. Dieses wer-den wir übergeben!
4. Schaffung eines ExistenzgründerInnenprogramms in der Landwirtschaft mit Zugang zu Land über landeseigene Flächen, Beratung und finanziellen Zuschüsse
5. Wir fordern auch ein Umdenken in der Förderpolitik hin zur einer GEMEIN-WOHLPRÄMIE, denn die derzeitige Förderung der Fläche ist eine Sackgasse und sollte nicht weiter Grundlage sein. Neben der AbL hat sich vornehmlich der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) ein Punktesystem erarbeitet, welches die Betriebe honoriert die umweltgerecht, sozial und nachhaltig wirtschaften. Öffentliche Gelder sollten nur noch für öffentliche Leistungen gezahlt werden!
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