Ein kleiner Helfer in der Tasche soll sie sein, eine Art Werkzeug für besseres Selbstmanagement: die MIKA-App, ein neuer Krebs-Therapieassistent als Smartphone-App. Entwickelt vom Berliner Start-Up-Unternehmen Fosanis und von den Experten des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) und der Berliner Charité mit viel fachlicher Expertise gefüllt, kann die Anwendung ab jetzt von denjenigen heruntergeladen werden, für die sie entwickelt worden ist.

Lautet die Diagnose Krebs, stehen Betroffene oftmals vor einem „Berg“ an Problemen. „Diesen ‘Berg’ in ‘kleinere Berge’ zu priorisieren, was ist wichtig, wo finde ich Hilfe – dafür gibt die App Hinweise und Tipps“, sagt Prof. Anja Mehnert-Theuerkauf. Die Leiterin der Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie am UKL war zusammen mit Prof. Florian Lordick, Direktor der UKL-Klinik für Onkologie, Gastroenterologie, Hepatologie, Pneumologie und Infektiologie sowie des Universitären Krebszentrums Leipzig (UCCL), und weiteren Fachexperten über einen Zeitraum von drei Jahren an der Entwicklung der MIKA-App beteiligt.

Die Idee hinter MIKA ist, die Lebensqualität Betroffener als Kriterium stärker im Blick haben zu können. „Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Selbstmanagement. Wir geben den Patienten ein Werkzeug an die Hand, um selbst etwas tun zu können“, erläutert Prof. Mehnert-Theuerkauf. „MIKA gibt gezielt Hinweise oder macht Vorschläge zu Themen wie Stress, Sport, Ernährung, Schlafhygiene.“

Prinzipiell ist die kostenlose App für alle Patienten mit Krebs gedacht. Nachdem sie heruntergeladen wurde, können die Nutzer zu Beginn ihre spezielle Krebserkrankung sowie weitere Grunddaten wie Symptome oder die aktuell empfundene persönliche Belastung eingeben. Eine Künstliche Intelligenz (KI) ordnet die eingegebenen Daten mit Hilfe von Algorithmen ein und gibt gezielt Hinweise und Tipps.

„Ist zum Beispiel ein gewisses Maß an Belastung überschritten, wird MIKA aktiv und rät dem Betroffenen, sich Unterstützung zu suchen“, so Diplompsychologin Mehnert-Theuerkauf. Oder deuteten die eingegeben Parameter auf eine angespannte Stimmung hin, könne MIKA beispielsweise Tipps für ein Entspannungstraining geben. Die App arbeite viel mit Bildern und sei visuell sehr gut aufbereitet, meint die Expertin.

Prof. Anja Mehnert-Theuerkauf hofft nun, dass MIKA gut angenommen wird: „Es ist die erste App ihrer Art und ein niedrigschwelliges Angebot“, sagt sie, „wir hoffen, darüber Patienten zu erreichen, die Fragen außerhalb des ärztlichen Gesprächs klären oder zusätzlich im Alltag etwas für ihre Lebensqualität tun wollen. Eine bedarfsorientierte psycho-onkologische Beratung wird durch die MIKA-App nicht ersetzt, aber ergänzt.“

Die MIKA-App entspricht als Medizinprodukt hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Dr. Jan Simon Raue, MIKA-Gründer und Managing Director der Fosanis GmbH, setzt auf ein Höchstmaß an Datensicherheit. „Sämtliche personenbezogenen Datensätze liegen auf deutschen Servern und werden in Rechenzentren gespeichert, die nach ISO 27001 zertifiziert sind. Wenn es um die Sicherheit der Patienten geht, die MIKA nutzen, machen wir keine Kompromisse.

Als Entwickler und Anbieter eines digitalen Medizinproduktes sind wir uns der besonderen Verantwortung bewusst.“ Dass Fosanis die hohen Anforderungen an das Qualitätsmanagement im Bereich der Entwicklung und Herstellung von Medizinprodukten erfüllt, bestätigt auch ihre Zertifizierung nach der Norm EN ISO 13485.

Die Smartphone-App ist sowohl im Apple App Store (iOS) als auch im Google Play Store (Android) frei verfügbar und kann über Smartphone oder Tablet geladen werden.

Patienten des UCCL erhalten zudem ab sofort Aktionscodes zum Aktivieren eines gesonderten UCCL-Bereichs.

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