Mit einem riesigen Rententopf werben Abgeordnete der Linken aus Bundestag, Landtag und aus Kommunalparlamenten seit dem 25. August in Sachsen für ein Rentensystem von allen für alle. Eine kleine Ausstellung und eine offene Gesprächsarena regen vor Ort Bürgerinnen und Bürger an, über ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Thema Rente, aber auch über faire Löhne ins Gespräch zu kommen.
Am Montag, den 7. September wird der unübersehbar große rote Topf von 9 bis 11 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz aufgestellt. In der Arena nimmt dann unter anderem der Leipziger Bundestagsabgeordnete und Fraktionsvorsitzende der Linken im Leipziger Stadtrat, Sören Pellmann, Platz.
„Um Altersarmut in der Zukunft wirksam begegnen zu können, muss sich unsere Gesellschaft hinterfragen, ob sie es sich auch zukünftig leisten will, dass Politiker/-innen und Beamt/-innen, Freiberufler/-innen und Selbständige sowie Top-Verdiener/-innen sich nicht am Solidarprinzip der staatlichen Rente beteiligen“, sagt Pellmann.
Mit Maßnahmen wie der Anhebung des Rentenniveaus auf 53 Prozent und einem Mindestlohn von 13 Euro wollen linke Politiker*innen gegen die Altersarmut vorgehen und schlagen eine „Solidarische Mindestrente“ vor, die für Menschen ab 65 Jahren dafür sorgen soll, dass niemand im Alter von weniger als aktuell 1.050 Euro netto leben muss.
Derzeit leben 631.000 Sächsinnen und Sachsen nach 40 Arbeitsjahren von weniger als 1.200 Euro Rente und 314.000 davon mit weniger als 1.000 Euro. Von der neu geschaffenen sogenannten Grundrente sind viele Menschen aus Sachsen ausgeschlossen, da sie aufgrund von Wendebiografien nicht auf die notwendigen 33 Beitragsjahre kommen.
Wer heute in Sachsen in den Ruhestand geht, hat sich oftmals durch Phasen mit unterbrochenen Erwerbsbiografien, Erwerbslosigkeit oder der beruflichen Umorientierung in den schwierigen Wendejahren gekämpft. Unter der Regierung von Gerhardt Schröder (SPD) wurde ab 2000/2001 mit einer Reform die staatliche Rente geschwächt und das Geschäftsmodell der privaten Rentenversicherung (Riester) im Sinne des Profits für Banken und Versicherungen gestärkt.
Zusätzlich wurden Rentenbeiträge abgesenkt sowie die Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre politisch vorbereitet. Seit den Jahren der Agenda 2010 kam es ab den Jahren 2003 zudem zu massiven Kürzungen im sozialen Bereich und zu einer nie dagewesenen Ausweitung des Billiglohnsektors, der bis heute Wirkung zeigt. Die Folgen sind Altersarmut auch in Sachsen.
Um auf diese Probleme aufmerksam zu machen, linke Lösungsvorschläge aufzuzeigen und mit Betroffenen ins Gespräch zu kommen, tourt Die Linke noch bis zum 14. Oktober durch ganz Sachsen.
Weitere Termine in Leipzig:
17. September: 9:30 bis 11:30 Uhr am Arbeitsamt (Georg-Schumann-Straße), 13:30 bis 15:30 Uhr auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz (Innenseite)
18. September: 9:30 bis 11:30 Uhr in Grünau (Stuttgarter Allee) und 13:30 bis 15:30 Uhr auf dem Lindenauer Markt
Die neue Leipziger Zeitung Nr. 82: Große Anspannung und Bewegte Bürger
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