Konzerte, Theater, Installationen, Lesungen: Vor dem Hintergrund des Strukturwandels findet in der Lausitz in Sachsen und Brandenburg in den nächsten Wochen ein hochkarätiges länderübergreifendes Kunst- und Kulturfestival statt. Von Lübben bis Zittau und Doberlug-Kirchhain bis Bad Muskau erwartet das Publikum vom 25. September bis zum 16. Oktober beim „Lausitz-Festival“ ein außergewöhnliches Angebot, das nur durch die Zusammenarbeit der Kulturschaffenden in der Region und die Begeisterung vieler Gäste für die Region entstehen konnte.
Geplant sind insgesamt fast 50 Veranstaltungen. Künstlerischer Leiter ist Daniel Kühnel, Trägerin des Festivals die Görlitzer Kulturservicegesellschaft.
Die Schirmherrschaft haben die Ministerpräsidenten von Sachsen und Brandenburg, Michael Kretschmer und Dietmar Woidke, übernommen. Bei der Vorstellung des Festivalprogramms im Cottbuser Staatstheater sprachen sie heute von einem „zukunftsweisenden Projekt, das die kreativen Potenziale der Region aufzeigen und überregional ausstrahlen wird“.
Kretschmer unterstrich: „Sachsen und Brandenburg sind Verbündete. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass der Strukturwandel hier in der Lausitz eine Erfolgsgeschichte wird. Dazu passt auch dieses gemeinsame Kulturfestival. Es steht für die Energie und die Kreativität, die in der Lausitz zu Hause sind. Es steht auch für die Chancen und für neue Projekte und Impulse im Kulturbereich. Das Festival kann zudem dazu beitragen, den Gemeinsinn noch weiter zu stärken und Menschen zu berühren und zusammenzubringen.
Mein Dank gilt allen Akteuren, die dafür geworben und daran mitgewirkt haben, dieses gemeinsame Kulturprojekt über Landesgrenzen hinweg auf die Beine zu stellen. Gut, dass es so gekommen ist. Ausdrücklich danken möchte ich auch dem Bund für die Unterstützung durch die Beauftragte für Kultur und Medien.“
Woidke betonte: „Beim Strukturwandel der Lausitz mit dem Ausstieg aus der Braunkohle werden nicht nur Wirtschaft, Wissenschaft und Infrastruktur großgeschrieben, sondern auch sogenannte weiche Faktoren wie Identifikation, Gemeinsinn, Natur und Kultur. Kultur stiftet Identität, Kultur ist Lebensqualität. Ich weiß, dass so manchen Lausitzer angesichts des Strukturwandels Zweifel und Skepsis umtreiben. Das Lausitz-Festival soll dabei helfen, den Stolz und das Selbstbewusstsein in der Region zu stärken.
Denn beides wird in den nächsten Jahren mindestens genauso wichtig sein wie das zur Verfügung stehende Geld. Die Kohle hat auch die Kultur der Lausitz geprägt. Die Region ist vielfältig und kreativ. Das will das Lausitz-Festival unter Beweis stellen. Das Festival soll auch in den kommenden Jahren stattfinden und künftig über das Strukturstärkungsgesetz des Bundes langfristig finanziell abgesichert werden.“
Die Landesregierungen von Sachsen und Brandenburg hatten am 11. Juni 2019 auf einer gemeinsamen Kabinettssitzung beschlossen, im Zuge des Lausitzer Strukturwandels ein länder- und spartenübergreifendes Kultur- und Kunstfestival von besonderer Qualität und mit internationalem Anspruch zu entwickeln. Beide Länder haben zur Umsetzung der Idee eine Arbeitsgemeinschaft gegründet.
Die inhaltlichen Schwerpunkte des Festivals wurden vom Künstlerischen Leiter, Daniel Kühnel, entwickelt und mit einem Beirat in der Region diskutiert und abgestimmt. Dem Beirat gehören Lausitzer Kulturschaffende aus Brandenburg und Sachsen an. Unterstützt wird das Vorhaben vom Bund über eine Projektförderung durch die Beauftragte für Kultur und Medien.
Bei den Planungen wurden die aktuellen Vorgaben der Verordnungen zum Coronavirus berücksichtigt. Das gesamte Festivalprogramm sowie weitere Informationen sind hier zu finden.
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