Mit einem dreijährigen Bildungs- und Engagementprogramm fördert die START-Stiftung herausragende Schülerinnen und Schüler mit Migrationserfahrung. Am Ende steht ein eigenes gemeinnütziges Projekt, das die Stipendiatinnen und Stipendiaten der START-Stiftung selbst geplant, entwickelt und umgesetzt haben. Bis es so weit ist, erwartet die bundesweit 183 Stipendiatinnen und Stipendiaten des neuen Jahrgangs ein intensives Bildungs- und Engagementprogramm.
Workshops, Akademien, Ausflüge, erlebnispädagogische Angebote und ein digitaler Campus begleiten die Jugendlichen auf dem Weg zu ihrem Schulabschluss. Zusätzlich erhalten sie jährlich 1.000 Euro Bildungsgeld. Das Ziel: Schülerinnen und Schüler mit Migrationserfahrung auf ihrem Weg zu stärken und zu ermutigen, sich für die Gesellschaft und Demokratie zu engagieren.
Aufnahmekriterien: Das Wohin zählt mehr als das Woher
Voraussetzung für die Aufnahme in das Programm ist eine eigene Migrationserfahrung oder die eines Elternteils. Zudem müssen die Bewerberinnen und Bewerber mindestens 14 Jahre alt sein, die 8. Klasse beendet und noch drei Jahre Schule vor sich haben – Schulform und angestrebter Abschluss spielen keine Rolle. Neben diesen formalen Bedingungen ist vor allem der Wille entscheidend, etwas in der Gesellschaft zu bewegen.
Dass sie diesen Willen besitzen, davon konnten die Jugendlichen die Jury in einem anspruchsvollen, zweistufigen Auswahlprozess überzeugen. Insgesamt hatten sich 1.061 Jugendliche auf das Stipendium beworben. In Sachsen konnten sich sieben Mädchen und vier Jungen durchsetzen. Ihre familiären Wurzeln reichen von Polen bis nach Syrien. Was sie eint, sind ihre Neugier, Beharrlichkeit und große Gestaltungslust. Der 18-jährige Ammar Aita aus Syrien ist seit 2015 in Deutschland und wohnt in Chemnitz.
Der Neu-Stipendiat sagt: „Ich erwarte von START drei erfahrungsvolle, bunte und lebhafte Jahre, in denen ich mich als Mensch weiter- und intensiver entwickeln kann. Ich möchte auch unterschiedliche Jugendliche kennenlernen und mit ihnen gemeinsam an einer zukünftigen besseren Gesellschaft arbeiten.“
Zusammenarbeit zwischen START-Stiftung, dem Staatsministerium für Kultus sowie der Landeshauptstadt Dresden und der Stadt Leipzig
Die Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten treffen die START-Stiftung sowie die sächsische Landeskoordination und die regionale Projektleitung am Ende der Bewerbungsgespräche gemeinsam.
Corona-bedingt fanden die Gespräche in diesem Jahr nur telefonisch statt. „Das START-Stipendium ist eine hervorragende Investition in die Zukunft. Wir brauchen junge engagierte Menschen, die sich und ihre vielfältigen Erfahrungen zum Wohle unserer Gesellschaft einbringen. Deshalb kooperieren wir auch weiterhin mit der START-Stiftung, um Macher von morgen zu fördern“, so Kultusminister Christian Piwarz.
„Corona-Jahrgang“ darf sich auf weiteres Stipendienjahr freuen
Mit den neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten befinden sich bundesweit aktuell 495 Jugendliche in der Förderung. Weitere 165 dürfen sich auf die Verlängerung ihres Stipendiums freuen. „Corona hat die Jugendlichen schon in so vielerlei Hinsicht beeinträchtigt. Das Stipendium für den Abschlussjahrgang um ein Jahr zu verlängern, ist das wenigste, was wir tun können“, begründet Michael Okrob, Geschäftsführer der START-Stiftung, diese Entscheidung.
Seit Beginn des START-Stipendiums im Jahr 2002 haben über 3.000 Jugendliche mit Migrationserfahrung am Programm teilgenommen. „Die Lebensläufe unserer Alumni zeigen, dass unser Programm wirkt: Auch nach Ende des Stipendiums übernehmen viele Verantwortung, setzen sich für die junge Generation ein und gestalten unsere Gesellschaft aktiv mit“, so Okrob. „Sie sind der beste Beweis dafür, dass Migrationserfahrung ein großer Schatz für unsere Demokratie ist.“
START ist ein Bildungs- und Engagementprogramm für Jugendliche mit Migrationserfahrung. Über drei Jahre fördert und begleitet die START-Stiftung, eine Tochter der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, Jugendliche dabei, Verantwortung für eine lebendige Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu übernehmen.
START ist Talentschmiede für außergewöhnliche junge Menschen, Startrampe für neue Initiativen und Lautsprecher für die Verteidigung freiheitlicher Werte. Mit Partnern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft ist START deutschlandweit tätig. Aktuell werden von START rund 500 junge Menschen aus über 60 Herkunftsnationen gefördert. Weitere Informationen unter www.start-stiftung.de.
Donnerstag, der 17. September 2020: Abgespecktes Lichtfest und eine Entscheidung des EU-Parlaments
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