Die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch hat gestern (17. September 2020) im Deutschen Hygiene-Museum Dresden 157 Veranstalter aus ganz Sachsen für ihre Konzepte zu Veranstaltungen unter Corona-Bedingungen ausgezeichnet.
Die Preisträger des Wettbewerbs „Denkzeit Event“ erhalten ein Preisgeld von 1.000 bis zu 50.000 Euro. Damit soll die Umsetzung der Ideen unterstützt werden. Insgesamt stellt der Freistaat rund 1,5 Millionen Euro für den Wettbewerb zur Verfügung. Insgesamt wurden 192 Bewerbungen für 309 Veranstaltungen in ganz Sachsen eingereicht – inklusive Veranstaltungsreihen. Durchgeführt wurde der Wettbewerb durch den Landestourismusverband Sachsen e.V. in Kooperation mit dem Projekt KREATIVES SACHSEN.
„Der Wettbewerb will die Branche unterstützen und zeigen, dass trotz Abstand und Hygieneregeln mit guten Ideen ein buntes Veranstaltungsprogramm möglich ist. 192 Bewerbungen sind ein starkes Zeichen. Sie machen das Potential und den Willen der Branche – trotz Corona die Bühnen dieses Landes zu bespielen – mehr als deutlich sichtbar. Ich danke allen Bewerbern für Ihr Engagement und habe hohen Respekt vor Ihrer Leistung“, betonte Staatsministerin Barbara Klepsch.
Die Idee des Wettbewerbs geht auf eine von ausfallenden Veranstaltungen erschütterte Branche zurück. Die Veranstaltungswirtschaft verzeichnet seit Beginn der Corona-Krise im März einen Umsatzverlust von 80 bis 100 Prozent. Auch nach den Lockerungen müssen die Veranstalter aufgrund der langen Vorlauf- und Planungszeiten von Veranstaltungen und von Hygieneregeln massive Einschränkungen verkraften.
Ebenso vermisst das Publikum Angebote, möchte Kunst und Kultur erleben. Mit dem Wettbewerb sollte möglichst vielen Veranstaltern schnell und unbürokratisch geholfen werden. Gleichzeitig sollten die Teilnehmer von den Ideen untereinander nachhaltig profitieren.
„Mit einem volkswirtschaftlichen Verlust von über 1,8 Milliarden Euro allein in den Monaten März bis Mai 2020 ist die sächsische Tourismuswirtschaft von den Folgen der Corona-Pandemie tief getroffen“, konstatiert Manfred Böhme, Direktor des LTV SACHSEN. „Im Freistaat sanken die Übernachtungen im ersten Halbjahr um 43,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Events aller Art spielen für die Erholung unserer Branche eine entscheidende Rolle, auch im Tagestourismus. Der Wettbewerb hat gezeigt, wie kreativ die Veranstalter mit den Herausforderungen umgehen. Wir dürfen auf die Umsetzung gespannt sein und freuen uns, dass über Denkzeit Event viele neue Ideen finanziell unterstützt werden können und so auch der Tourismus in Sachsen wieder angekurbelt wird“.
„Der Wettbewerb Denkzeit Event ist ein wichtiges Zeichen für die Veranstaltungsbranche. Die Preisgelder ermöglichen den Gewinnern neue Ansätze und Sicherheitskonzepte in Zeiten der Krise zu erproben und umzusetzen. Er trägt nicht nur dazu bei künstlerische, kulturelle und touristische Angebote zu ermöglichen, sondern auch Existenzen in einer der am stärksten durch die Krise betroffenen Branchen zu sichern“, so Christian Rost, Projektleiter KREATIVES SACHSEN.
Mit 42,5 Prozent umfasste der Großteil der eingereichten Beiträge Musik- und Konzertveranstaltungen sowie Festivals, rund 11 Prozent waren dem Bereich Feste und Märkte zuzuordnen. Über ein Viertel (28 Prozent) der Bewerbungen stellten Film-, Kunst-, Kino- und Kulturveranstaltungen, Themenführungen, Wanderung/Lehr- und Erlebnispfade, Immersives Happenings, Literatur-Events, Kirchliche Veranstaltungen/Gottesdienste und Wissenschaftskommunikation dar.
Rund 9 Prozent waren dem Bereich Darstellende Kunst/Theater zuzuordnen, rund 4 Prozent umfassten Ausstellungskonzepte. Nur rund 3 Prozent kamen aus dem Bereich Messen und Kongresse, 2 Prozent stellten Konzepte für Sportveranstaltungen dar.
Von den insgesamt 309 Veranstaltungen waren 118 in den 3 kreisfreien Städten und 191 (62 Prozent) im ländlichen Raum geplant. 51 Prozent der eingereichten Bewerbungen bezogen sich auf Präsenzveranstaltungen, 45 Prozent stellten hybride Veranstaltungen (Mischform aus Präsenz und digitaler Veranstaltung) dar.
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