Mit dem Start in das Ausbildungsjahr 2020/2021 liegen bei den drei sächsischen Industrie- und Handelskammern Chemnitz, Dresden und Leipzig (IHKs) 7.329 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge vor – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Minus von 17,2 Prozent bzw. 1.525 Verträgen.

Der negative Trend hat dabei alle Regionen des Freistaates erfasst. So wurden im IHK-Bezirk Chemnitz (Landkreise Mittelsachsen, Erzgebirgskreis, Zwickau, Vogtlandkreis, Stadt Chemnitz) 2.404 neue Ausbildungsplätze registriert (-18 Prozent zum Vorjahreszeitraum). 2.865 neue Ausbildungsverträge, und damit 19,1 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, wurden im IHK-Bezirk Dresden (Landkreise Görlitz, Bautzen, Meißen, Sächsische Schweiz – Osterzgebirge, Stadt Dresden) verzeichnet.

Der IHK-Bezirk Leipzig (Landkreise Nordsachsen und Leipzig, Stadt Leipzig) steuert aktuell 2.060 neue Ausbildungsverträge (-13,6 Prozent zum Vorjahreszeitraum) bei.

Für Kristian Kirpal, Präsident der IHK zu Leipzig, kommt die gesunkene Zahl der abgeschlossenen Lehrverträge nicht überraschend: „Corona hat den Ausbildungsmarkt aus mehreren Richtungen getroffen. Im Frühjahr, wenn die Bewerbungsphase für das neue Ausbildungsjahr normalerweise auf Hochtouren läuft, mussten viele Unternehmen ihre Auswahlprozesse unterbrechen. Für Schülerinnen und Schüler konnten Angebote der Berufs- und Praxisberatung nicht stattfinden. Im Ergebnis sehen wir jetzt eine alarmierende Entwicklung bei den Ausbildungsverträgen. Das darf nur eine Momentaufnahme bleiben.“

An alle, die in diesem Jahr eine Ausbildung beginnen wollen, appelliert Kristian Kirpal, sich jetzt noch zu bewerben. „Es gibt noch viele freie Lehrstellen. Bewerbungen sind auch jetzt noch möglich. Um dabei optimal zu unterstützen, hat die Leipziger IHK mit der Arbeitsagentur und der Stadt Leipzig eine gemeinsame Initiative gestartet. Hier gibt es Zugang zur IHK-Lehrstellenbörse und weiteren Unterstützungsangeboten: www.leipzig.ihk.de/lehrstellen.“

Aktuell sind in den IHK-Lehrstellenbörsen (www.ihk-lehrstellenboerse.de und www.karriere-rockt.de) für einen Ausbildungsbeginn 2020 noch 2.226 offene Lehrstellen zu finden (Chemnitz: 937, Dresden: 697, Leipzig: 592). Bewerbungen für diese Stellen sind jederzeit möglich. In Abstimmung mit dem Ausbildungsbetrieb und der Berufsschule kann die Ausbildung auch nach dem 1. August beginnen. Die sächsischen IHKs beraten dazu sowohl Mitgliedsunternehmen als auch potenzielle Bewerber.

Einen hilfreichen Impuls, um den Ausbildungsmotor wieder rund laufen zu lassen, kann nach Ansicht von IHK-Präsident Kirpal auch das neue Bundesprogramm “Ausbildungsplätze sichern” mit Hilfen von 2.000 bzw. 3.000 Euro je neuem Ausbildungsplatz geben. „Für kleine und mittelständische Betriebe, die durch Corona erheblich getroffen wurden, kann das Programm eine echte Hilfe sein, um ihr Ausbildungsplatzangebot aufrecht zu erhalten, Kurzarbeit für Azubis zu vermeiden, oder auch Anreize zur Übernahme im Falle einer Insolvenz zu schaffen.“

Wichtiger Hinweis: Die Antragsstellung und Abwicklung der Ausbildungsprämie ist ab Montag, den 3. August 2020 über die jeweils zuständige Agentur für Arbeit möglich. Förderfähig sind Ausbildungsverhältnisse, die ab dem 1. August 2020 beginnen. Anträge müssen spätestens drei Monate nach erfolgreichem Abschluss der Probezeit des jeweiligen Ausbildungsverhältnisses eingereicht werden. Die IHKs bestätigen die Zahl der eingetragenen Ausbildungsverhältnisse für die Beantragung der “Ausbildungsprämie” sowie der “Ausbildungsprämie Plus”.

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