Die Covid-19-Pandemie trifft die ärmeren Weltregionen ungleich stärker als reiche Wohlstandszonen wie Deutschland. Die Sächsische Staatsregierung hat 200.000 Euro zur Unterstützung von Maßnahmen gegen das Coronavirus in Entwicklungsländern bereitgestellt, um insgesamt 12 Projekte in 10 Staaten zu fördern.
Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie hat die Sächsische Staatsregierung 200.000 Euro für ein Sonderprogramm zur Pandemieeindämmung in Entwicklungsländern bereitgestellt.
Inzwischen sind diese Mittel ausgeschöpft und komplett bewilligt. Insgesamt konnten mit dem Sonderprogramm 12 Projekte in 10 Ländern unterstützt werden.
Staatskanzleichef Oliver Schenk äußerte sich zufrieden: »Unser Ziel war es, mit dem Sonderprogramm ein Zeichen der Solidarität gegenüber den ärmsten Ländern der Welt zu setzen und Unterstützung gegen die Ausbreitung von Covid-19 zu leisten. Dank des Engagements der in Sachsen ansässigen Nichtregierungsorganisationen und ihrer Partner vor Ort konnten wir schnell eine beachtliche Zahl an Projekten unterstützen. Darüber freue ich mich sehr.«
Die Umsetzung des Sonderprogramms erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Stiftung Nord-Süd-Brücken und der Dachorganisation Entwicklungspolitisches Netzwerk Sachsen.
Ein Beispiel für die Förderung ist das Projekt des Arbeitskreises Entwicklungshilfe e. V. in Dresden. Der Arbeitskreis unterhält seit Jahrzehnten Kontakte in die tansanische Stadt Iringa. Eine wesentliche Infektionsquelle in Iringa sind unzureichende sanitäre Anlagen. Daher beantragte der Arbeitskreis ein Projekt zur Errichtung von Toiletten für eine Grundschule in Iringa. Die 400 Schülerinnen und Schüler haben künftig ordentliche Toiletten und können sich an Handwaschstationen die Hände reinigen. Das Projekt wird mit 25.000 Euro unterstützt.
Weitere Informationen zum Projekt sind unter www.akeh.de verfügbar.
Ein zweites Beispielprojekt stammt vom Verein Aids Hilfe Malawi e. V. aus Leipzig. Die Aids Hilfe beantragte erfolgreich Projekte für die malawische Region Salima. Im ersten Projekt werden Schutzausrüstungen angefertigt, Gerätschaften zur Händereinigung und -desinfektion gekauft und lokale Entscheidungsträger geschult. Im zweiten Projekt wird für das Partnerkrankenhaus ein Beatmungsgerät gekauft. Das Gerät kann sowohl für die Beatmung lungenkranker Patienten als auf für Beatmung während Operationen verwandt werden und wird daher ständig genutzt. Beide Projekte werden mit rund 21.000 Euro unterstützt.
Informationen zum Verein sind unter www.maso-germany.de verfügbar.
Ein drittes Beispiel ist das Projekt des katholischen Schulwerks St. Benno mit Uganda. Der Förderverein des Dresdner Gymnasiums unterstützt auch entwicklungspolitische Projekte. In Uganda ist Pater Frido Pflüger tätig, der von 1996 bis 2011 dem St. Benno Gymnasium als Schulleiter vorstand. Jetzt leitet er den Jesuit Refugee Service in Uganda und betreut im Ort Adjumani Bewohner und Geflüchtete aus dem Südsudan. Uganda rangiert als Zielland von Flüchtlingen im weltweiten Vergleich unter den TOP fünf. Derzeit leben in Uganda 1,4 Millionen Flüchtlinge, die vor allem aus dem Südsudan kommen. In dem Projekt sollen Handwaschstationen errichtet, Mund-Nase-Schutzmasken angefertigt sowie Schultoiletten saniert und errichtet werden. Das Projekt wird mit 25.000 Euro unterstützt.
Informationen zu den Uganda-Aktivitäten der Schulgemeinde St. Benno sind unter https://www.benno-gymnasium.de/schulbesuch/schuljahre-2008-bis-heute/287-schuljahr-2019-2020/2158-sudanecali-corona-sonderaktion verfügbar.
Hintergrund
Der Freistaat Sachsen unterstützt seit 2017 entwicklungspolitische Projekte und Initiativen. Die Abgeordneten des Sächsischen Landtages legten dafür jeweils die Grundlage. Im vergangenen Jahr standen 550.000 Euro zur Verfügung, für 2020 waren bislang 700.000 Euro eingeplant. Insgesamt sind mit dem zusätzlich aufgelegten Sonderprogramm in Höhe von 200.000 Euro entwicklungspolitische Maßnahmen im Umfang von 900.000 Euro vorgesehen.
Der Kleinprojektefonds der Sächsischen Staatskanzlei wird von der Stiftung Nord-Süd-Brücken verwaltet.
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