Im Westen von Großharthau liegen der Große und der Kleine Röderteich, die durch Erddämme von der Schwarzen Röder getrennt werden, seit einiger Zeit trocken. Der Grund ist ausnahmsweise einmal nicht fehlendes Niederschlagswasser, sondern die beabsichtigte Wiederherstellung der beiden Teiche als Lebensraum für Flora und Fauna.
„Die Bauwerke zur Regulierung der Teiche einschließlich des Stauwehres in der Schwarzen Röder sind schon seit langem baufällig und können ihren Zweck nicht mehr erfüllen“, erklärt Susanne Wenzlaff, Landesgeschäftsführerin des NABU Sachsen. „Auch die Erddämme zwischen der Schwarzen Röder und dem Kleinen sowie Großen Röderteich sind durch Erosionsvorgänge stark geschwächt und teilweise unterspült, was die Standsicherheit gefährdet.“
Daher hat sich der NABU Sachsen als Eigentümer im Jahr 2018 dazu entschlossen, das über fünf Hektar große Teichgebiet zu sanieren. Im April dieses Jahres wurden die umfangreichen Planungen inklusive Genehmigungsverfahren abgeschlossen. Anfang August kann nun mit den Bauarbeiten begonnen werden. Neben den Ersatzneubauten mehrerer Ein- und Auslaufbauwerke an beiden Teichen soll der Kleine Röderteich auch entschlammt werden.
„Durch den vollständigen Rückbau des Röderwehres heben wir den bisher vorhandenen Dauerstau der Schwarzen Röder zugunsten der ökologischen Durchgängigkeit des Fließgewässers auf“, erläutert Wenzlaff, „der für die Wasserentnahme erforderliche Aufstau der Schwarzen Röder wird zukünftig temporär erfolgen.“
Die Röderteiche sollen durch die Sanierungsmaßnahme wieder zu einem wertvollen Habitat für die heimische Flora und Fauna werden. Durch die Sedimententnahme und die naturnahe Gestaltung des Kleinen Röderteiches vergrößert sich insbesondere der Lebensraum für gefährdete Amphibienarten, wie Kammmolch, Rotbauchunke und Knoblauchkröte.
Die Umsetzung der Maßnahme erfolgt mit einer Förderung im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum im Freistaat Sachsen (EPLR) über die Richtlinie Natürliches Erbe (RL NE/2014).
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