Am 5. September veranstaltet der BUND Leipzig von 10 bis 12 Uhr die Müllympics - einen Wettbewerb gegen die Müllflut. In Teams wird Müll gesammelt und anschließend eine Auswertung verschiedener Disziplinen vorgenommen wie dem absonderlichsten Müllstück oder der größten Menge an gesammelten Zigarettenstummeln. Treffpunkt ist die Steintreppe am Karl-Heine-Kanal.

„Zu Unrecht haftet dem Müllsammeln noch immer das Stigma von Sozialstunden an. Das möchten wir als BUND Leipzig ändern und mit den Müllympics, also einem Müllsammelwettbewerb, auf sportliche und spielerische Art und Weise Leipzig vom Müll befreien“, so Martin Hilbrecht, Vorstandsvorsitzender des BUND Leipzig.

Arbeitshandschuhe und Schraubgläser für Zigarettenfilter sind sinnvolle Mitbringsel, können aber auch vor Ort erhalten werden. Nach kurzen einleitenden Worten, wird weiteres Equipment ausgegeben und die Teams eingeteilt. Mit Kanadiern, Lastenrädern oder Handwägen wird dann der Startschuss für die Müllympics gegeben.

Die Auswertung der Sammelaktion und die Sieger/-innenehrung erfolgt dann zum Aktionstag des BUND anlässlich des PARK(ing) Day am 18.09.2020 um 14 Uhr auf den Parkflächen des Rabets (Eisenbahnstraße 50 – 64.).

Wann: 05.09.2020 I 10:00 – 12:00 Uhr
Wo: Steintreppe Karl-Heine-Kanal (hinter der Gießerstraßenbrücke)

Hintergrund:

Täglich werden in Deutschland laut Kim Detloff vom NABU ungefähr 400 Millionen Zigaretten geraucht, von denen 75 Prozent als Zigarettenstummel auf der Straße landen [1]. Diese werden zusammen mit achtlos weggeworfenen Verpackungen bei Regen und Sturm aus der Stadt in die Umwelt ausgetragen oder bereiten schon in der Stadt Vögeln oder kleineren Wirbeltieren Probleme, da sie die Stummel mit Nahrung verwechseln und verschlucken.

Weiterhin enthalten Zigarettenstummel viele Giftstoffe wie die krebserregenden Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK’s) und Schwermetalle, welche sich langsam aus den Zigarettenfiltern auswaschen und somit in Gewässer und das Grundwasser gelangen. Auch Plastikverpackungen stellen für die Umwelt ein großes Problem dar, denn diese zersetzen sich sehr langsam, setzen Additive wie das hormonell wirksame Bisphenol A frei und können ebenfalls zur tödlichen Falle für Tiere werden.

Darüber hinaus ist Müll ein ästhetisches Problem und Auszählungen von gesammeltem Müll ergaben, dass Plastik an Stränden und in flachen Gewässern 17,6 bis 53,5 % des gesamten Mülls ausmacht. Ähnlich häufig wurden Papier und Kippenstummel gefunden: 65 % des Gesamtmülls in Städten und 28-36 % des Gesamtmülls an See- und Meeresstränden [2]. Auch in Leipzig im Partheeinzugsgebiet konnte eine Studie einen erhöhten Eintrag von Plastik nach Regenfällen nachweisen und eine Menge von 26’000 Plastikstückchen pro km² bilanzieren [3].

Quellen:

[1] Kim Detloff im Interview beim Deutschlandradio am 07.08.2029, URL: https://srv.deutschlandradio.de/dlf-audiothek-audio-teilen.3265.de.html?mdm:audio_id=760033

[2] PLoS ONE 9(6): e98485. doi:10.1371/journal.pone.0098485
Hoellein T, Rojas M, Pink A, Gasior J, Kelly J (2014) Anthropogenic Litter in Urban Freshwater Ecosystems: Distribution and Microbial Interactions.

[3] Environ. Sci. Technol. 2019, 53, 10082−10091: Relationship between Discharge and River Plastic Concentrations in a Rural and an Urban Catchment

Montag, der 24. August 2020: Reden, reden, reden + Video Ludwigstraße

Montag, der 24. August 2020: Reden, reden, reden + Video Ludwigstraße

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar