Gestern legte die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di die Tarifforderungen für den Bereich Öffentlicher Dienst des Bundes und der Kommunen vor. Mit Blick auf die enorme Leistung der Beschäftigten während des Lockdowns, aber auch sonst, ist dies ein sehr bescheidener Forderungskatalog.
Dieser sieht unter anderem eine Entgelterhöhung um 4,8 Prozent und eine Angleichung der Arbeitszeiten von Ost und West vor. Die Arbeitgeber von Bund und Kommunen lehnen die Forderungen pauschal als überzogen ab.
Dazu erklärt die Vorsitzende der sächsischen Arbeitnehmer/-innen in der SPD, Irena Rudolph-Kokot: „Es ist einfach schäbig, wie respektlos die Arbeitgeber/-innenseite reagiert. Die ganze Gesellschaft hat die während des Lockdowns Höchstleistungen erbringenden Systemrelevanten wochenlang beklatsch und gefeiert. Und nun sollen sie nach dem Willen der Arbeitgeber/-innenseite am liebsten auch noch auf Lohn verzichten. Das ist nicht hinnehmbar.
Wir fordern die Arbeitgeber/-innen von Bund und Kommunen auf, die Forderungen der Kolleginnen und Kollegen zu erfüllen und sich generell mit der schwindenden Attraktivität des Öffentlichen Dienstes zu beschäftigten. Gerade in den Bereichen Pflege und Erziehung, aber auch in vielen Verwaltungseinheiten, sind etliche Stellen unbesetzt. Das hat auch etwas mit schlechten Arbeitsbedingungen, fehlender Wertschätzung und im Vergleich zu Großunternehmen unattraktiver Bezahlung zu tun. Hier ist der Nachholbedarf enorm.“
Auch ist es vollkommen klar, dass 30 Jahre Deutsche Einheit nur gelingen kann, wenn gerade im öffentlichen Bereich diese auch vollzogen wird. Eine Angleichung der Arbeitszeiten ost-west ist mehr als überfällig.
Abschließend ergänzt Rudolph-Kokot: „Wir stehen ganz klar an der Seite der Kolleginnen und Kollegen des Öffentlichen Dienstes und rufen alle Menschen dazu auf, sich solidarisch zu zeigen und im Falle eines notwendigen Streikes die Beschäftigten zu unterstützen.“
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